Papst Benedikt besuchte
an diesem Samstag die byzantinische Basilika der Moses-Gedenkkirche auf dem Berg Nebo.
Von dem 808 Meter hohen Berg überblickte Moses einst das Gelobte Land. Er gehört zu
den wichtigsten heiligen Stätten östlich des Jordan. Heute befindet sich auf dem Berg,
am Grab von Moses, ein Franziskanerkloster. Zusammen mit der Taufstelle Jesu, die
der Papst am Sonntag besuchen wird, ist der Berg Nebo eine der bedeutendsten heiligen
Stätten östlich des Jordans. Pater Claudio Bottini, Dekan der Fakultät Biblische Studien
und Archäologie in Jerusalem, im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Der Berg
Nebo ist wirklich einer der eindrücklichsten Orte. Nicht nur weil wir hier an Moses
zurückdenken, wie er das Heilige Land, das Gelobte Land, betrachtet, das er nicht
betreten kann. Sondern auch in Bezug auf die christliche, gut dokumentierte antike
Tradition seit dem vierten, fünften Jahrhundert: In dieser Zeit entstand auf dem Berg
Nebo eine klösterliche Siedlung rund um die Stätte, die als das Grab von Moses erhalten
und verehrt wurde.“
Mit seinem Besuch wolle der Papst auch an die Notwendigkeit
des Glaubens erinnern. Bottini:
„Ich denke, dass der Papst mit dem Besuch
dieses Ortes an ein grundlegendes Ereignis der biblischen Geschichte erinnern will:
Moses betrachtet von hier aus das Heilige Land, ohne es betreten zu können. Nach der
biblischen Tradition und nach späteren Interpretationen hat dies mit seinem fehlenden
Glauben zu tun. Das ist bedeutsam, denn es geht hier um das Versprechen, das Gott
gibt, auf das der Mensch jedoch mit der Freiheit des eigenen Glaubens antworten soll.
Und dann ist dieser Ort mit der Erinnerung an Ereignisse verknüpft, von denen das
Alte Testament erzählt, und wurde in jüngerer Zeit wiederentdeckt: Im Jahr 1933 gelang
es dem Franziskanerorden mit der Besiedlung des Berges Nebo, hier die christliche
Tradition wieder aufleben zu lassen und eines der schönsten Heiligtümer zu errichten.“