In den jordanischen Medien nimmt Papst Benedikts Pilgerreise in den Nahen Osten schon
am Tag seiner Ankunft viel Platz ein. Die wichtigsten Zeitungen des Landes widmeten
dem Thema mehrere Artikel mit vielen Fotos, die Benedikt lächelnd und zusammen mit
dem jordanischen König Abdullah II. im Vatikan zeigen. Dem Besuch der heiligen Stätten,
vor allem der Taufstelle Jesu in Betanien, wird von allen Zeitungen große Bedeutung
beigemessen. Die Reise fördere darüber hinaus den interreligiösen Dialog, so das Credo.
Den
Papstbesuch in Nahost biete die Gelegenheit, den Dialog der Religionen voranzutreiben,
sagt der maronitische Patriarch im Libanon, Kardinal Nasrallah Sfeir, im Interview
mit der nationalen Tageszeitung „Addustour“. Auch Jordanien sei ein „Heiliges Land“,
so Sfeir, was die „Pilgerfahrt“ des Papstes auch nach Jordanien bestätige. Die nationale
Tageszeitung „Al arab Alyawm“ wertet die Papstreise als Benedikts „Bitte um Frieden“
im Nahen Osten. „Alghad“ widmet dem Thema Papstreise eine achtseitige Spezialbeilage.
Benedikts „Pilgerfahrt“ unterstütze Toleranz und Werte, die auch für den Islam wichtig
seien. Der Papst propagiere mit seiner Reise den Frieden. Auch das Treffen zwischen
Benedikt und dem jordanischen König stehe für den interreligiösen Dialog und das friedliche
Zusammenleben von Christen und Moslems. In einem Artikel zum arabisch-israelischen
Konflikt wendet sich ein islamischer Autor im selben Blatt direkt an den Papst: „Beten
wir mit dir, dass diese Reise Früchte für alle Bewohner des Heiligen Landes haben
möge, in spiritueller und in ziviler Hinsicht.“ Die Bedeutung des Papstbesuches für
das christlich-islamische Verhältnis und die bilateralen Beziehungen zwischen Jordanien
und dem Vatikan unterstrichen der Sprecher der lateinischen Kirche in Amman, Pater
Rif’at Bader und der islamische Geschichtsgelehrte Al Majali in einem gemeinsamen
Fernsehauftritt.