2009-05-08 15:47:36

Jordanien: Papst vor Jugendlichen, „ich bin für Einheit und Frieden gekommen“


RealAudioMP3 „Ich bin mit der Absicht gekommen, für Einheit und Frieden in Nahost zu beten.“ Das sagte Benedikt XVI. an diesem Freitagnachmittag bei seinem Besuch in dem Rehabilitationszentrum für behinderte Jugendliche „Regina Pacis“ in der jordanischen Hauptstadt Amman. In der Hauskapelle würdigte Benedikt vor hohen Kirchenvertretern aus der Region, den Mitarbeitern des Zentrums sowie zahlreichen Jugendlichen, die wichtige Arbeit des Zentrums. „Regina Pacis“ sorgt für die pastorale Begleitung und soziale Integration behinderter junger Menschen. Bei dieser ersten Reiseetappe ging das Kirchenoberhaupt noch einmal auf die Ziele seiner achttägigen Pilgerreise in Jordanien und dem Heiligen Land ein:

„Meine lieben Freunde, ich komme nicht - wie die Pilger von einst - mit Geschenken und Angeboten. Ich komme ganz einfach mit einer Absicht, einer Hoffnung: um für das wertvolle Geschenk der Einheit und des Friedens zu beten, vor allem für den Nahen Osten. Frieden für jeden Einzelnen, für Eltern und Kinder, für Gemeinschaften, Frieden für Jerusalem, für das Heilige Land, für die Region, Frieden für die ganze Menschheitsfamilie; ein dauernder Frieden, der aus Gerechtigkeit, Integrität und Mitgefühl hervorgeht, ein Frieden, der aus Demut, Vergebung und dem tiefen Bedürfnis heraus geboren wird, harmonisch zusammen zu leben.“

Die Ansprache des Papstes galt aber vor allem den leidgeprüften Jugendlichen des „Regina-Pacis-Zentrums“. Oft sei es schwierig, die Gründe für emotionale wie körperliche Schmerzen zu begreifen. Doch der Glaube an Gott könne helfen, über den eigenen Horizont hinaus zu schauen und neue Hoffnung zu schöpfen. Dafür seien die Jugendlichen des „Regina-Pacis-Zentrums“ ein leuchtendes Beispiel, so der Papst:

„Meine lieben jungen Freunde, Euch ganz besonders möchte ich sagen, dass ich in Eurer Mitte die Stärke Gottes fühle. Die harten Prüfungen, die ihr erduldet habt, die Barmherzigkeit, die Euch widerfahren ist und Eure Entschlossenheit, die Hürden zu überwinden, denen ihr begegnet, bestärken mich in meinem Glauben, dass Leiden Ausgangspunkt für einen Wandel zum Guten sein können. In unseren eigenen Prüfungen und indem wir anderen in ihren Prüfungen beistehen, erfahren wir das Wesen unserer Menschlichkeit, wir werden dadurch sozusagen menschlicher. Und dabei lernen wir auch, auf einer anderen Ebene, dass auch Herzen, die von Zynismus, Ungerechtigkeit oder Unversöhnlichkeit verhärtet sind, nie jenseits der Reichweite Gottes liegen, sondern dass sie immer wieder für eine neue Lebensweise und Friedensvision geöffnet werden können.“

Zum Abschluss seiner Rede rief der Papst die Jugendlichen dazu auf, für das gute Gelingen seiner Pilgerreise sowie für Vergebung und Solidarität zu beten, „damit Einheit und Friede in der Welt reiche Früchte trage“, so der Papst.

Das "Regina-Pacis"-Zentrum in Amman nimmt sich der Rehabilitation von körperlich behinderten Menschen an. Weiter bemüht es sich um deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Gegründet wurde die Einrichtung vom Weihbischof und Patriarchalvikar für Jordanien im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem, Salim Sayegh. Der Name des Behindertenzentrums ist mit "Königin des Friedens" zu übersetzen.

(rv 08.05.09 vp)

(rv 08.05.2009 ad)








All the contents on this site are copyrighted ©.