Jordanien: Benedikt XVI. kommt „als Pilger“ des Friedens
Papst Benedikt XVI.
hat an diesem Freitag seine achttägige Reise in den Nahen Osten begonnen, bei der
er Jordanien, Israel und die autonomen Palästinensergebiete besucht. Erste Station
ist Amman. Gegen 13.30 mitteleuropäischer Sommerzeit landete die A321 der italienischen
Fluggesellschaft Alitalia mit Benedikt XVI. an Bord auf dem Flughafen der jordanischen
Hauptstadt; um 9.50 Uhr war der Papst vom römischen Flughafen Fiumicino in Richtung
Jordanien aufgebrochen.
Das Kirchenoberhaupt wurde auf dem Flughafen vom jordanischen
Königspaar empfangen, in seiner ersten Ansprache in einem zeltartigen so genannten
„Königlichen Pavillon“ vor der Königsfamilie, Politikern und Vertretern gesellschaftlicher
Gruppen drückte der Papst seine Freude über seinen Besuch in der Region aus – sein
erster seit Beginn seines Pontifikats. Er komme als „Pilger“ in ein Land, das für
Juden, Christen und Moslems „voll von religiöser Bedeutung“ sei. Wörtlich sagte Benedikt
XVI.:
„Ich komme als Pilger nach Jordanien. Ich komme,
um die heiligen Orte zu verehren, die eine so wichtige Rolle in einigen Schlüsselmomenten
der biblischen Geschichte gespielt haben.“
Mit seinem
Besuch wolle er dem jordanischen König und der gesamten muslimischen Gemeinschaft
seinen Respekt zeigen, so Benedikt in dem Land mit 96 Prozent sunnitisch-muslimischem
Bevölkerungsanteil.Benedikt XVI. lobte Jordaniens „Offenheit“ für Religion.
Die Errichtung öffentlicher Gebetsstätten der katholischen Gemeinschaft zeuge von
„Respekt“ für die christliche Gemeinschaft. Dafür sprach Benedikt im Namen aller Katholiken
seine Wertschätzung aus und betonte zugleich die Bedeutung der Religionsfreiheit weltweit:
„Die
Religionsfreiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht, und es ist meine innige Hoffnung
und mein inniges Gebet, dass der Respekt für die unveräußerlichen Rechte und die Würde
jedes Mannes und jeder Frau immer weiter bestätigt und verteidigt werde, nicht nur
im Nahen Osten, sondern in allen Teilen der Welt.“
Das
Bündnis zwischen der westlichen und islamischen Welt habe sich in den letzten Jahren
verstärkt. Das sagte der Papst mit Bezug auf die Botschaft von Amman aus dem Jahr
2004, die damals für Toleranz und interreligiösen Dialog warb. Jordanien sei in diesem
Prozess treibende Kraft. Benedikt:
„Jordanien engagiert
sich seit jeher als eines der ersten Länder für die Stärkung des Friedens im Nahen
Osten und in der Welt, ermutigt zum interreligiösen Dialog und unterstützt die Anstrengungen,
eine gute Lösung für den Konflikt zwischen Israel und Palästina zu finden. Das Land
nimmt die Flüchtlinge aus dem Irak auf und versucht, den Extremismus zu bremsen.“
Der
ehemalige jordanische König Hussein sei mit seinem Einsatz für den Frieden in der
Region ein Vorbild gewesen, so Benedikt. Sein Engagement und ähnliche Initiativen
mögen eine Fortsetzung finden, so der Papst abschließend, und zu „dauerhaftem Frieden“
und „echter Gerechtigkeit“ im Nahen Osten beitragen:
„Ich
hoffe sehr, dass mein Besuch und alle Initiativen, die gute Beziehungen zwischen Christen
und Moslems fördern, unsere Liebe für den allmächtigen und barmherzigen Gott sowie
unsere gegenseitige brüderliche Liebe wachsen lassen kann.“