Papst an neue Schweizergardisten: „Erfahrt Weltkirche!“
32 Rekruten der Schweizergarde
haben am Mittwochabend ihren feierlichen Fahneneid im Vatikan abgelegt. Sie haben
sich verpflichtet, für mindestens 25 Monate Dienst für den Papst zu tun und dabei
– „wenn es erheischt sein sollte“, wie es in der Schwurformel heißt – notfalls für
den Papst ihr Leben hinzugeben. Benedikt XVI. wünschte den jungen Schweizern, dass
ihre Zeit in Rom sie „geistlich und menschlich vorangehen“ lasse. „Liebe Gardisten,
Euer Dienst, den Ihr Tag und Nacht im Apostolischen Palast und an den Außenposten
der Vatikanstadt leistet, ist überschaubar und doch auch universal. Ihr werdet schnell
die drei Dimensionen kennenlernen, die sich gleichsam wie konzentrische Kreise um
Euch bilden: Eure Aufgabe ist es, den Nachfolger des Apostels Petrus zu schützen.
Ihr tut diesen Dienst vor allem im Haus des Papstes. Ihr tut ihn in Rom, einer Stadt,
die von alters her die „Ewige Stadt“ genannt wird. Und hier bei den Gräbern der Apostel
Petrus und Paulus, wo der Papst wohnt, befindet sich das Herz der katholischen Kirche;
und wo das Herz und die Mitte ist, da ist auch die ganze Welt zugegen.“ Der
Papst sprach bei der Audienz für die Gardisten und ihre Familienangehörigen in drei
der Schweizer Amtssprachen.
„In dieser Stadt sind der Glaube selbst und
das Gebet vieler Jahrhunderte Stein und Form geworden. Diese Umgebung regt dazu an,
uns die unzähligen Heiligen, die hier lebten, zum Vorbild zu nehmen. Ihnen folgend,
können wir auf unserem Glaubensweg voranschreiten.“ Christen aus allen Teilen
der Welt leben in Rom – auch diese Erfahrung werden die neuen Gardisten in kürzester
Zeit machen.
„Die katholische Kirche ist international. Aber in ihrer Vielfalt
ist sie doch eine einzige Kirche, die sich auf dasselbe Glaubensbekenntnis beruft
und auch ganz konkret in ihrer Bindung an Petrus und seinen Nachfolger, den Papst,
vereint ist. Die Kirche versammelt Männer und Frauen ganz verschiedener Kulturen;
alle bilden eine Gemeinschaft, in der man miteinander lebt und glaubt und sich in
den essentiellen Dingen des Lebens gegenseitig versteht. Das ist eine wichtige Erfahrung,
die die Kirche euch schenken möchte, damit ihr sie euch zu eigen macht und sie auch
anderen mitteilt – die Erfahrung eben, dass im Glauben an Jesus Christus und an seine
Liebe für die Menschen auch so verschiedene Welten eins werden können. Auf diese Weise
entstehen Brücken des Friedens und der Solidarität zwischen den Völkern.“ (rv
07.05.2009 gs)