EU-Parlament will mehr europäischen Einsatz für Menschenrechte
Das Europaparlament appelliert an die EU, wirksamer für eine Durchsetzung und Förderung
der Menschenrechte in der Welt einzutreten. Dafür müsse sie die gemeinsame Außen-
und Sicherheitspolitik stärken, heißt es in einem am Donnerstag in Straßburg verabschiedeten
Bericht. Die Förderung der Menschenrechte müsse als deren wichtigstes Ziel „mit allen
Ländern der Welt bedingungslos umgesetzt“ werden, so die Europaabgeordneten. Sie
fordern unter anderem, dass in alle Abkommen der EU mit anderen Staaten systematisch
Menschenrechtsklauseln aufgenommen werden. Diese müssten dann auch angewandt werden.
Die EU-Staaten im Ministerrat und die EU-Kommission sollen nach dem Willen des Parlaments
Kriterien entwickeln, um Länder an ihrer Menschenrechtsbilanz zu messen. Von besonderer
Bedeutung ist laut Bericht die endgültige Abschaffung der Todesstrafe weltweit. Auch
die Rechte der Frauen und Kinder müssten noch mehr gestärkt werden. Abgelehnt wurde
ein Änderungsantrag der Liberalen, die eine ausdrückliche Verurteilung der Äußerungen
von Papst Benedikt XVI. zu Kondomen und Aids bei seiner jüngsten Afrika-Reise verlangten.
Der Antrag der Liberalen Sophia in't Veld aus den Niederlanden und Marco Cappato aus
Italien wurde mit 253 zu 199 Stimmen bei 61 Enthaltungen verworfen. Diese hatten die
Befürchtung vorgebracht, Äußerungen wie die des Papstes könnten den Kampf gegen HIV
und Aids behindern. (kna 07.05.2009 gs)