Italiens Kirche tadelt Premierminister Silvio Berlusconi für seine „Gunstbeweise“
gegenüber jungen Frauen. Der Regierungschef hatte für die Europawahl unerfahrene Kandidatinnen
unter anderem aus dem Fernsehshow-Geschäft vorgeschlagen. Darin komme ein unannehmbares,
„rein instrumentales Verständnis der Frau“ zum Ausdruck, wonach die Kandidatin „schön,
jung, gefällig und möglichst bereitwillig“ zu sein habe, kritisiert die Tageszeitung
der italienischen Bischofskonferenz, „Avvenire“. Der Leitartikel, der von einer Journalistin
des Blattes gezeichnet ist, beklagt außerdem einen „mitunter skrupellosen Gebrauch
der Macht“ und fordert von einem Regierungschef „Genügsamkeit“. Ein Mann an der Regierung
werde an seinen Programmen und Taten gemessen, aber auch die menschliche Statur, Stil
und „Werte, mit denen er konkret sein Leben erfüllt“, seien „nicht gleichgültig“.
Die Ehefrau des italienischen Premiers hatte vor wenigen Tagen die Scheidung eingereicht.
Sie wirft ihrem Noch-Ehemann vor, Minderjährige frequentiert zu haben. (diverse,
06.05.2009 gs)