Der Mainzer Kardinal Lehmann hat dem Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) vorgeworfen,
durch ungeschicktes Verhalten zu den Spannungen zwischen ZdK und Bischofskonferenz
beigetragen zu haben. Die Wahl eines neuen ZdK-Präsidenten sei auch deshalb gescheitert,
weil sich das Präsidium „verfahrenstechnische Fehler“ geleistet habe, sagte Lehmann
in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Donnerstagsausgabe). Weiter
sagte der Mainzer Bischof: „Manche Bischöfe schätzen vielleicht die Existenz eines
ZdK für die Gegenwart und die Zukunft zu gering ein“. Das ZdK habe aber auch mit seiner
Stellungnahme zur Judenmission den Konflikt mit der Bischofskonferenz heraufbeschwört.
Das Präsidium des ZdK habe mit der Veröffentlichung einer „theologisch in hohem Maße
unzulänglichen“ Erklärung über die Judenmission in einer ohnehin schwierigen Lage
„viel Ärger ausgelöst“.