Vatikan: Keine Proteste gegen „Illuminati“-Verfilmung
Der Vatikan lässt die Werbestrategen des neuen Dan-Brown-Films „Angels and Demons“
(deutscher Titel: „Illuminati“) ins Leere laufen: Es gibt keine offiziellen Kirchenproteste
gegen die Fortsetzung des „Da Vinci-Code“ (Sakrileg). Der neue Film von Regisseur
Ron Howard hatte am Sonntagabend in Rom Vorpremiere. In Deutschland, Italien und Frankreich
wird er ab 13. Mai gezeigt, in den USA ab 15. Mai.
Vatikansprecher P. Federico
Lombardi SJ und der Chefredakteur des „Osservatore Romano“, Giovanni Maria Vian, reagierten
auf Journalistenanfragen eher ironisch. Der Film interessiere ihn nicht, auch wenn
er selbst „fast für einen Darsteller“ gehalten worden sei, sagte Lombardi. Im Vorjahr
sei er auf der Via della Conciliazione Richtung Vatikan zufällig in die Dreharbeiten
geraten. Weil er Priesterkleidung trug, sei er von einem Regieassistenten gefragt
worden, ob er einer der Darsteller für die nächste Szene sei.
Osservatore-Chef
Vian meinte, er habe den im Jahr 2000 erschienenen Roman „Angels and Demons“ an sich
amüsant gefunden, auch wenn er voll von Fehlern sei, die auf eine „unzureichende Kenntnis
Roms und des Heiligen Stuhls zurückzuführen sind“. Im Grunde sei es aber ein „eher
schlecht geschriebener Dreigroschen-Roman“. Zum Film werde er nur Stellung nehmen,
wenn die Produktionsfirma „1.000 ,Osservatore’-Abonnements auf zehn Jahre für den
Regisseur, die Schauspieler, die Produzenten und alle Beteiligten“ bestellt. Immerhin
setze sich die Vatikan-Zeitung ja oft mit dem aktuellen Filmgeschehen auseinander.
Regisseur
Ron Howard beklagte sich bei einer Pressekonferenz in Rom, dass der Vatikan „hinter
den Kulissen" darauf hingewirkt habe, dass er keine Erlaubnis für die Aufnahme von
römischen Kirchenfassaden erhalten habe. Lombardis Kommentar: Howard gehe es nur darum,
die Werbetrommel für den Film zu rühren.