Hilfsorganisationen und Vereinte Nationen wappnen sich für eine zweite Flüchtlingswelle
in Sri Lanka. In dem Küstenstreifen, der den Tamilrebellen nach einer monatelangen
Offensive der Regierungstruppen als letzter Zufluchtsort dient, sind laut UNO bis
zu 50.000 Zivilisten eingeschlossen. Die Versorgung mit Wasser und die sanitäre Situation
in den Lagern sei schon jetzt besorgniserregend, erklärte an diesem Dienstag die Organisation
CARE und forderte Gelder der internationalen Gemeinschaft. „Seit der Eskalation des
Konflikts haben fast 186.000 Menschen die Lager erreicht“, erklärt Nick Osborne, der
Leiter des CARE-Büros in Sri Lanka. - Im umkämpften Rebellengebiet im Norden Sri Lankas
sind bei einem Angriff auf ein Krankenhaus offenbar mehr als 60 Zivilisten ums Leben
gekommen. Mehr als 80 weitere wurden verletzt. Nach Angaben der Tamilenrebellen beschossen
Regierungstruppen die Klinik, die Armee machte dagegen die Rebellen verantwortlich.
Das Krankenhaus ist dem Bericht zufolge die einzige noch verbliebene medizinische
Einrichtung im Rebellengebiet. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das als
einzige unabhängige Organisation beschränkt über Zugang zum Rebellengebiet verfügt,
machte zunächst keine Angaben zu dem Vorfall. Die Tamilenrebellen baten unterdessen
Großbritannien und Frankreich um einen erneuten Vermittlungsversuch für eine Waffenruhe.
Der französische Außenminister Bernard Kouchner und sein britischer Kollege David
Miliband hatten Sri Lanka in der vergangenen Woche besucht, waren mit ihren Bemühungen
um eine Waffenruhe aber gescheitert. Der srilankische Präsident Mahinda Rajapakse
lehnte eine Feuerpause ab. (pm/afp 05.05.2009 bp)