Der Europarat wird
60. Ziel der Organisation mit Sitz in Straßburg ist laut Gründungsstatut vom 5. Mai
1949 die größere Einigkeit zwischen den Mitgliedern, um deren „gemeinsames Erbe“,
um deren Ideale und Prinzipien „zu bewahren und zu verwirklichen“. Der deutsche Außenminister
Frank-Walter Steinmeier (SPD) bezeichnete an diesem Dienstag den Europarat als „europäischen
Grundpfeiler für den Schutz der Menschenrechte und die Förderung von Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit“. Gerade auch nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ hätten sich
der Europarat und seine zentralen Einrichtungen wie der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte große Verdienste erworben, so Steinmeier in Berlin.
Religionsfreiheit
gehört zu den viel behandelten Themen im Europarat; der Heilige Stuhl hat einen Ständigen
Beobachter nach Straßburg entsandt. Der Pressekorrespondent des Europarats, Udo Seiwert-Fauti,
sagte gegenüber dem Kölner Domradio:
„Es wird natürlich sehr viel über Religion
in der Menschenrechtsorganisation Europarat diskutiert. Beispiele sind die Gewalt
gegen Frauen unter dem Deckmantel der Religion oder der interkulturelle Austausch
von Meinungen, wo es wirklich um Religion geht; die Fragen wie empfinde ich Religion
in meinem Land, wie sieht es in anderen Ländern aus und wie vereinbart sich das mit
den Menschenrechten. Der politische Druck, der durch die Diskussionen in Straßburg
entsteht, ist mittlerweile so groß, dass die 47 Länder gar nicht umhin können sich
daran auszurichten.“ Die Idee des Europarats geht auf den ehemaligen britischen
Premierminister Winston Churchill zurück. Am 5. Mail 1949 unterzeichneten zehn Länder
in London den Gründungsvertrag für den Europarat. Heute gehören der Organisation mit
Sitz in Straßburg 47 Länder an, 27 von ihnen sind zugleich Mitglied der Europäischen
Union. (afp/pm/dr 05.05.2009 stk/bp)