Die Deutsche Bischofskonferenz hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)
wegen einer Erklärung zur Judenmission gerügt. In einer an diesem Dienstag in Bonn
veröffentlichten Stellungnahme erneuerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, die Kritik der Oberhirten an einem ZdK-Papier zur Judenmission
und kritisierte „einseitige Sichtweise und Begrifflichkeit“. Die Erklärung des Gesprächskreises
„Juden und Christen“ stoße bei den Bischöfen insgesamt auf Ablehnung. Sie stelle die
Sendung der Kirche verkürzt dar und laufe daher Gefahr, „zum christlich-jüdischen
Dialog, den die Kirche befürwortet, gerade keinen positiven Akzent“ zu setzen. Nach
Ansicht der deutschen Bischöfe ist die Stellungnahme geeignet, der falschen Auffassung
Vorschub zu leisten, „als könne der Gesprächskreis autoritativ und mit kirchlicher
Verbindlichkeit ein theologisches Thema behandeln, dessen Klärung dem kirchlichen
Amt vorbehalten ist“. Die Aussprache im Ständigen Rat der Bischofskonferenz erfolgte
auf der Grundlage einer Stellungnahme, die der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig
Müller auf Bitten Zollitschs verfasst und veröffentlicht hatte. Die Bischöfe hätten
sie dankbar begrüßt. Der Ständige Rat verkenne nicht, dass der Gesprächskreis „Juden
und Christen“ in der Vergangenheit für das Gespräch zwischen Juden und Christen wichtige
Anregungen gegeben und Hilfeleistungen erbracht habe, so Zollitsch weiter. Die jüngste
Erklärung bleibe aber dahinter zurück und enttäusche wegen ihrer theologischen Defizite. (pm
05.05.2009 bp)