Das islamische Recht
beschert den Bewohnern des umkämpften Swat-Tals heftige Gefechte. Die Taliban köpften
zwei Vertreter der Regierung, die vor einer Woche eine Offensive gegen die Extremisten
gestartet hatte. Islamabad hatte Mitte Februar das islamische Recht im Swat-Tal eingeführt,
im Gegenzug sollten die Taliban ihre Gewaltaktionen einstellen. Stattdessen versuchten
die Extremisten sogar, ihre Einflusszone auszudehnen. Das Internationale Rote Kreuz
würde den Bewohnern des Swat-Tals gern zu Hilfe kommen, doch die Taliban verhindern
das, sagt Sprecher Sebastian Brack in Islamabad:
„Unsere Informationen
über die Lage sind lückenhaft, weil wir bisher nicht in die Gebiete gelangen konnten,
wo am meisten gekämpft wird. Es hat wohl erhebliche Fluchtbewegungen gegeben, meistens
in den Kampfgebieten selbst, weil die meisten Menschen zu Familienangehörigen oder
Bekannten in den Nachbardörfern flüchten. Die Region ist sehr unterentwickelt. Um
wie viele Flüchtlinge es sich genau handelt, wissen wir nicht. Es gibt zwei Hauptprobleme:
Erstens haben die Verwundeten in dem Gebiet große Schwierigkeiten, überhaupt zu unseren
Hilfsstationen zu gelangen, weil dort immer noch gekämpft wird. Zweitens kommen auch
wir kaum in die Kampfzone hinein, um zu helfen. Das ist schlimm, denn eigentlich hat
das Internationale Rote Kreuz alle Kapazitäten, um mehr Hilfe zu leisten. Im Moment
können wir uns aber nicht in das Kampfgebiet vorwagen, weil man uns nicht die Sicherheit
garantiert, die wir brauchen.“ (rv 04.05.2009 gs)