Dom Hélder Pessoa Câmara: Ein Vorkämpfer der Kirche in Brasilien
Ein Vorkämpfer der
Kirche in Brasilien - der Bischof und Befreiungstheologe Dom Helder Câmara setzte
sich Zeit seines Lebens für Menschenrechte und eine volksnahe Kirche ein. Câmara,
der 1909 im Nordosten von Brasilien geboren wurde, war in den fünfziger Jahren Begründer
der Brasilianische Bischofskonferenz. Auch die ersten kirchlichen Basisgemeinden in
Brasilien gehen auf sein Wirken zurück. Über Dom Helder Câmara sprach Radio Vatikan
mit dem Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, Kardinal Odilo Scherer.
Câmara
habe sich nicht nur theoretisch um eine lebendige Kirche bemüht, sondern auch tatkräftig
an einer Neustrukturierung der Kirche gearbeitet. Scherer:
„Er hat viel
dafür getan, dass die Bischofskonferenz sich organisiert hat. Und er hat dafür gesorgt,
dass sie immer an den Problemen der Menschen, der Gesellschaft und der Kirche interessiert
war. Dann sind wir Dom Helder auch dankbar für das, was er als Konzilsvater getan
hat. Wir erinnern uns seiner, weil er während des Konzils ins Rom selbst noch die
Bischöfe von Brasilien versammelt hat und dort schon einen Pastoralplan, einen Seelsorgsplan
entworfen hat, so dass die Bischöfe und die Bischofskonferenz selbst gleich nach dem
Konzil schon einen klaren Plan für die Erneuerung der Kirche nach dem Konzil hatte.“
Câmara habe vor allem während der Diktatur in den siebziger Jahren die
Menschenrechte mutig vertreten. Scherer:
„Er hat diese Themen in der Dikatatur
in den siebziger Jahren, als es Folter und Menschenrechtserletzungen gab, sehr verteidigt.
Er ist für diese Werte immer kräftig und wortgewaltig eingetreten. Deshalb wurde er
von der Regierung abgelehnt; manchmal wurde sein Name tot geschwiegen. Aber im Ausland
hat er auf Brasilien und die Probleme des Landes aufmerksam gemacht, damit sich Land
und Regierung ändern und demokratisch würden.“
Câmara verstarb am 27. August
1999 in Recife. Sein Nachfolger im Bistum Olinda und Recife ist der Erzbischof José
Cardoso Sobrinho.