2009-05-01 11:55:07

Kongo: Neuer Flüchtlingsstrom


RealAudioMP3 Das „Ökumenische Netz“ der Kirchen in Zentralafrika hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die UNO-Friedensmission in der Demokratischen Republik Kongo zu stärken. Seit über zehn Jahren tobt im Osten des Landes ein erbarmungsloser Bürgerkrieg. Ursachen sind Machtkämpfe um Bodenschätze und ethnische Konflikte. Hunderttausende Menschen sind derzeit vor einer neuen Gewaltwelle auf der Flucht. Die internationale Gemeinschaft müsse die Region sichern und den Kongo beim Aufbau einer schlagkräftigen Armee unterstützen, sagt der „missio“-Referent für den Kongo, Matthias Vogt, gegenüber Radio Vatikan:
„Das Hauptproblem ist, dass es alle möglichen Rebellengruppen gibt, die in der Region tätig sind, weil die staatliche Armee nicht in der Lage ist, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die Soldaten werden nicht regelmäßig bezahlt und sind dann darauf angewiesen, zu plündern. Das heißt. die Bevölkerung ist vor der eigenen Armee nicht sicher.“ 
Vogt war vor wenigen Wochen auf Einladung der Bischofskonferenz des Kongo in der Krisenregion. Die Menschen dort wüssten teilweise nicht, wie sie die nächsten Tage überleben sollten, berichtet er. Der Staat biete ihnen kaum Hilfe. Dringend notwendig sei der Aufbau eines Gesundheits- und Sozialsystems. Kirchliche Krankenhäuser und Schulen leisteten bereits wichtige Hilfe, doch oft mangele es an qualifiziertem Personal:

„Wir haben mit Frauen gesprochen, die teilweise mehrfach von Milizionären vergewaltigt worden sind und jetzt professionelle, psychotherapeutische Betreuung benötigen. Es gibt verschiedene Ordensschwestern, die eine Ausbildung dafür haben - leider viel zu wenige. Es sind Tausende von Frauen betroffen. Man muss schauen, dass man genügend Menschen ausbildet, die dann auch qualifiziert arbeiten können; Trauma-Arbeit mit Frauen kann man nicht mit angelernten Kräften machen. Das müssen Professionelle sein. Große kirchliche Strukturen leiten, das kann man auch nicht mit angelernten Kräften; da muss man Verwaltungserfahrung haben. Hier müsste man mehr tun zur Ausbildung von kirchlichem Personal.“
 
(rv 01.05.2009 ad)







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