Christen protestieren gegen das massenhafte Abschlachten von Schweinen. Die Regierung
des überwiegend muslimischen Landes hat angeordnet, bis zu 400.000 Tiere als Vorsichtsmaßnahme
gegen die „Schweinegrippe“ zu keulen. Die Schweinebauern sehen ihre Existenz bedroht.
Hunderte, meist arme christliche Bauern gingen aus Protest gegen die Maßnahme auf
die Straßen. Sie leben von der Schweinemast und füttern die Tiere, die Muslimen als
unrein gelten, mit Essensabfällen. Insbesondere koptisch-orthodoxe Müllsammler, die
Schweine halten, blockierten die Zufahrt von Mitarbeitern der Gesundheitsbehörde,
die die Tiere töten wollten. Die Keulung aller Schweine war von Gesundheitsminister
Hatem al-Gabali angeordnet worden. Eine Entschädigung von umgerechnet 136 Euro pro
Tier wurde in Aussicht gestellt, doch die Bauern zweifeln an der Umsetzung. In Ägypten
stellen Christen stellen mit schätzungsweise acht bis zehn Millionen Personen rund
acht Prozent der etwa 79 Millionen Staatsbürger.