„Die tamilischen Zivilisten, die von heftigen Konflikten betroffen sind, erleben einen
zweiten Tsunami“. Das sagt der Pfarrer Ajith Perera, der in Trincolmalee Camps mit
tamilischen Flüchtlingen betreut. „Es fehlt am Nötigsten, die Menschen sind erschöpft
und verzweifelt“, so der Seelsorger gegenüber der vatikanischen Nachrichtenagentur
fides. „Mit Unterstützung katholischer freiwilliger Helfer versuchen wir ihnen Trost
und Hoffnung zu schenken und sie mit humanitärer Hilfe zu versorgen.“ Die Messe, die
er in einem Lager gefeiert habe, sei die erste nach zwei Wochen für sie gewesen: „Sie
brauchen nicht nur Nahrung, sondern auch geistlichen Beistand.“ Viele hätten ihre
Angehörigen verloren – das sei „eine Tragödie, die zur Tragödie hinzukommt“. Der Seelsorger
wörtlich: „Die Bevölkerung wird ausgerottet. Es ist, als ob es einen neuen Tsunami
gegeben hätte. Doch damals war die Natur schuld - hier ist es der Krieg“. - In den
Gebieten im Nordosten des Landes, wo ununterbrochen tamilische Einwohner auf die Flucht
gehen, versorgt die örtliche Caritas die Menschen nach Kräften. Der Direktor von Caritas
Sri Lanka, Pater Damien Fernando, fordert die Regierung zu einem Waffenstillstand
auf. „Die Zivilisten zahlen den höchsten Preis in diesem Krieg“, sagt er. In den letzten
Wochen seien 130.000 Vertriebene „unter traumatischen Umständen“ in die von der Regierung
kontrollierten Gebiete gekommen: „Viele sind nach monatelanger Flucht total erschöpft.
Viele sind verletzt, und die Krankenhäuser sind voll...“ (fides 30.04.2009 sk)