Angesichts der grassierenden Schweinegrippe in Mexiko warnt die Caritas des Landes
vor gravierenden sozialen Folgen. Außer dem gesundheitlichen Notstand seien auch wirtschaftliche
Einbußen durch Rückgänge im Export und im Tourismus zu befürchten, meinte die Caritas
am Dienstag in Mexiko-Stadt. Dies treffe vor allem die Schwächsten der Gesellschaft.
Caritas-Mitarbeiter im ganzen Land klärten über die Gefahren des Virus auf und leisteten
Nothilfe. Besonders betroffen sind außer der Hauptstadt die Bundesstaaten Chiapas
im Südosten und San Luis Potosi im Zentrum des Landes. Die Erzdiözese San Luis Potosi
gab daher eigene Anweisungen an ihre Priester heraus: Sie sollen die Beichtstühle
nicht mehr benutzen und stattdessen das Bußsakrament möglichst im Freien spenden.
Bei Krankenbesuchen seien die bekannten Schutzvorkehrungen wie das Tragen von Mundschutz
zu treffen. - Der Erreger mit der Bezeichnung A/H1N1 gilt als besonders aggressiver
Grippevirus. In ganz Mexiko sollen Medienberichten zufolge bereits mehr als 150 Menschen
an der Krankheit gestorben sein. Diese kann durch Händeschütteln, Niesen oder Husten
übertragen werden. In Deutschland vermeldete das Robert-Koch-Institut in Berlin am
Mittwoch drei Erkrankungsfälle. Die Infizierten haben sich offenbar in Mexiko angesteckt.