Rückblick: Papstbotschaft für Trauerfeier in L'Aquila
Mit päpstlicher Sondergenehmigung hatten die Gläubigen in den Abruzzen am Karfreitag
das Requiem für die Todesopfer des verheerenden Erdbebens vom 6. April gefeiert. Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone war dazu im Auftrag des Papstes nach L’Aquila gereist, Privatsekretär
Georg Gänswein verlaß eine Grußbotschaft Benedikts XVI.
Antje Dechert hat die
Trauerfeier verfolgt: Den Trauernden geistlich verbunden Er fühle
sich den Trauernden in ihrem Schmerz geistlich verbunden, betonte der Papst. „Ich
teile Eure Trauer und bete zu Gott, für die ewige Ruhe der Opfer, eine rasche Genesung
der Verletzten und für alle Betroffenen, dass sie bald wieder Hoffnung finden“, hieß
es wörtlich in seiner von Georg Gänswein verlesenen Trauerbotschaft.
„In
Momenten wie diesen, ist der Glaube eine Quelle des Lichts und der Hoffnung, denn
gerade in diesen Tagen erzählt er uns von den Leiden des Sohnes Gottes, der für uns
Mensch geworden ist: sein Leidensweg, sein Tod und seine Auferstehung mögen für alle
eine Quelle des Trosts sein und die Herzen aller für den mystischen Weg zum ewigen
Leben öffnen, in dem „der Tod nicht mehr sein wird, keine Trauer, keine Klage, kein
Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen“. (Offb. 21,4) Papst hat
Erdbeben gespürt Er selbst habe das Beben im Vatikan gespürt und den Verlauf
der schrecklichen Katastrophe mitverfolgt, schreibt der Papst weiter. Besonders begrüßt
habe er die unmittelbare Solidarität mit den Betroffenen seitens des Staats, der Kirche
sowie von Privatleuten und die sofortigen Hilfsmaßnahmen.
„Der Heilige Stuhl
möchte seinen Anteil leisten, gemeinsam mit den Pfarreien, den religiösen Einrichtungen
und den Laienorganisationen. Das ist der Moment des Engagements, in Abstimmung mit
den staatlichen Einrichtungen, die bereits in lobenswertem Einsatz sind. Nur durch
Solidarität können so schmerzhafte Prüfungen überstanden werden.“ Gänswein
überreichte Papst-Spende Gänswein überreichte dem Erzbischof von L´Aquila,
Giuseppe Molinari, eine Spende des Papstes für die Opfer und Hinterbliebenen. An Ostern
wird Benedikt den Kindern im Erdbebengebiet Schokoladen-Eier zuschicken. Als Zeichen
der Verbundenheit hat der Papst-Sekretär vor seiner Abreise seine Uhr geschenkt.
Sondergenehmigung
für Trauermesse Zelebriert wurde die Trauermesse von Kardinal-Staatssekretär
Tarcisio Bertone. Dazu war eine Sondergenehmigung des Vatikans notwendig. Denn am
Karfreitag finden in der römisch-katholischen Kirche keine Messen statt. Angesichts
der Schwere der Erdbebenkatastrophe, hatte der Vatikan die Trauermesse an diesem Freitag
jedoch gestattet.
205 blumengeschmückte Särge waren für das Staatsbegräbnis
auf dem Kasernengelände aufgebart. Mit tausenden Angehörigen nahmen auch der italienische
Staatspräsident, Giorgio Napolitano, und Ministerpräsident Silvio Berlusconi an der
Zeremonie teil. Es gelte jetzt, vor allem den Hinterbliebenen beizustehen, betonte
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in seiner Predigt:
„Mit Euch versammelt
sind hier der Oberhirte von L´Aquila und viele Priester aus der Region, die mit Euch
die Erfahrung teilen, dass einem alles entrissen wurde. In dieser Eurer Stadt und
ihren umliegenden Dörfern, die bereits schwierige Momente in der Geschichte erlebt
haben, vereint sich heute im Geiste ganz Italien. Das Land hat auch in dieser schwierigen
Prüfung bewiesen, wie sehr es durch die Werte der Solidarität und der Brüderlichkeit
geprägt ist. Liebe Brüder und Schwestern, der Heilige Vater steht Euch bei, der dieser
Tage nie aufgehört hat, für Euch zu beten und der Euch heute besonders nah sein wollte,
nicht nur durch meine, sondern auch durch die Anwesenheit seines Sekretärs und durch
seine Botschaft.“ Weiter ermutigte Bertone die Trauernden trotz allen Leidens
nach vorn zu schauen, mit Hilfe des Glaubens und des Zusammenhalts:
„Was
uns in diesen Stunden des Schmerzes vereint, ist der Trost, den uns der Glauben spendet.
Diese süße Erleichterung, die uns in der Begegnung mit Christus am Kreuz zuteil wird…Wenn
ich daran denke, fühle ich bereits eine neue Hoffnung im Herzen…Liebe Brüder und Schwestern,
lasst uns also gemeinsam den Weg in die Zukunft beschreiten, in dem wir die Trauer
für die Toten gemeinsam und auch mit der Hilfe der Muttergottes tragen. Stehen wir
ihren Familien unermüdlich und in Freundschaft bei, die in der großen Familie Gottes
auch unsere Familien geworden sind.“ Nach der katholischen Messe für die Erdbebenopfer
wird es auch einen kurzen islamischen Ritus geben. Das Totengebet eines Imams sei
mit Rücksicht auf sechs muslimische Verstorbene, darunter zwei Palästinenser, eingeplant
worden, berichteten italienische Online-Medien am Donnerstag. – Nach jüngsten Angaben
sind bei der Erdbebenkatastrophe in den Abruzzen bislang 281 Menschen ums Leben gekommen.