2009-04-28 14:15:03

Kenia/Italien: Straßenkinder von Nairobi machen TV-News


RealAudioMP3 Straßenkindern aus den Slums von Nairobi in Kenia eine Stimme verleihen – das ist das Ziel von „Millennium News“, einer neuen Initiative der internationalen Hilfsorganisation AMREF in Zusammenarbeit mit dem staatlichen italienischen Fernsehen. In acht Folgen werden Straßenkinder aus Nairobi einem europäischen Publikum ihre Geschichte erzählen und dabei selbst als Videojournalisten im Einsatz sein. Vorgestellt wurde das Projekt in Rom.

„Good morning ladies and gentlemen, this is Millennium News“….

Der fröhliche Jingle kontrastiert mit den Bildern, die den Alltag der Slum-Kinder von Nairobi zeigen. In den „Millennium News“ führen sie uns ihre krude Realität vor Augen, aber auch ihre Kreativität, ihr Potenzial und ihre Ideen für eine bessere Zukunft. Insgesamt 80 Kinder und Jugendliche zwischen acht und zwanzig Jahren sind an dem AMREF-Projekt beteiligt.

Idee ist, Jugendliche in der dritten Welt einzubinden beim Umsetzen der so genannten Millenniumsziele. Mit ihren Nachrichten wollen die jungen Menschen mit den Geberländern in Dialog treten und zeigen, dass es ihnen zwar an Materiellem, nicht aber an Ideen mangelt, sagte uns der AMREF-Direktor für Italien, Thomas Simmons:

„Indem man mit den Menschen in Afrika zusammenarbeitet, wird ein einem klar, dass sie selbst am besten wissen, was ihre Bedürfnisse sind und wie sie ihre Probleme lösen können. Das Projekt ist ein Weg, über den sie ihre Stanpunkte und Ansichten kommunizieren können und auch ein Weg auf dem wir endlich anfangen können, ihnen zuzuhören und dadurch vielleicht auch unsere Ansätze in der Entwicklungshilfe überdenken.“

Die Offenheit, mit der die jungen Leute ihre Probleme benennen und Lösungsansätze aufzeigen, beeindruckt. „Keiner von uns hat sich dafür entschieden, arm zu sein“, sagt ein Straßenjunge. Dass es konkrete Wege aus ihrer Not gibt, hat auch die junge Mercy beim Machen der „Millennium News“ erfahren:

„Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, mit Leuten in Kontakt zu kommen, sie zu interviewen und natürlich fand ich es auch toll, mich hinterher im Fernsehen zu sehen. Ich habe viele Komplimente bekommen.“

Auch ihr Moderatoren-Kollege Joseph ist euphorisch:

„Das war eine wirklich gute Erfahrung. Ich habe viele interessante Leute getroffen und auch viel über mein Land gelernt. Ich habe begriffen, dass es noch zu viel Ignoranz gibt gegenüber Leuten wie uns.“

Mit ihren Millennium-News haben sich die Jugendlichen aus den Slums von Nairobi selbst herausgefordert und erfahren, wozu sie imstande sind. Zugleich haben sie eine Brücke gebaut, zwischen Afrika und dem Westen.

(rv 28.04.2009 ad)








All the contents on this site are copyrighted ©.