Zwischen den Redemptoristen der Gemeinde Thai Ha und den Behörden von Hanoi kommt
es erneut zu Spannungen. Wie zuvor geht es um frühere Besitztümer der Kirche, die
diese jetzt zurückfordert. Vor geraumer Zeit hatte das kommunistische Regime einen
großen Teil des Gemeindegrundstücks und des angrenzenden Klosters in Besitz genommen.
Jetzt haben die Behörden einen anderen Bezirk ins Auge gefasst, nämlich ein kirchliches
Grundstück, das ca. 18.000 Quadratmeter umfasst. Es liegt am Ufer des Sees Ba Giang
und befindet sich in der Mitte eines Bauprojekts. Darüber hatte sich der Leiter des
Klosters, Pater Matthew Vu Khoi Phung, in einem Schreiben an verschiedene staatliche
Einrichtungen beschwert und um die Aussetzung der Arbeiten gebeten. In dem Schreiben
zitiert er den Artikel 70. Nach dem Recht der Sozialistischen Republik Vietnams seien
„die Gebetsstätten aller Glaubensrichtungen und Religionen durch das Gesetz geschützt“.
Daraufhin wurde der Vertreter der Redemptoristen auf das Polizeirevier beordert. Er
kam dieser Aufforderung aber nicht nach mit der Begründung, seinen pastoralen Aufgaben
nachkommen zu müssen. Die Polizei schickte zwei weitere Aufforderungen und droht jetzt,
ihn notfalls mit Gewalt vorführen zu lassen.