D: Zollitsch, „Religion in Berlin präsenter denn je"
Auch wenn der Volksentscheid „Pro Reli“ gescheitert ist, verbucht die Deutsche Bischofskonferenz
einen indirekten Erfolg: Niemals zuvor waren in der öffentlichen Debatte in Berlin
„Glaube und Religion so ausdrücklich präsent“, heißt es in einer Mitteilung von Erzbischof
Robert Zollitsch, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Das Miteinander
von Christen, Juden und Muslimen habe bundesweite Aufmerksamkeit gefunden und belegt,
„dass gegenseitiges Verstehen und gemeinsames politische Handeln möglich sind“. An
den Berliner Senat appellierte Zollitsch, gemeinsam mit der Bürgerinitiative, den
Kirchen und den übrigen Religionsgemeinschaften nach einem Modell religiös-weltanschaulicher
Bildung zu suchen, „das der Religionsfreiheit besser Rechnung trägt und von einem
breiten Konsens in der Gesellschaft getragen wird“. Der Erzbischof von Berlin,
Kardinal Kardinal Sterzinsky, zeigte sich enttäuscht vom Ausgang des Referendums.
Es sei nicht gelungen, für das Thema Religion und Religionsunterricht genügend Interesse
zu wecken. Die Kirche werde weiterhin versuchen, den Religionsunterricht den ihm gebührenden
Platz zu sichern. Auch werde die Kirche in Berlin weiter „um Gottes Willen für die
Menschen da sein“, in den Gemeinden, den Einrichtungen der Caritas und den Schulen.
„Kirche bleibt öffentlich!", so Kardinal Sterzinsky, der sich – ebenso wie Erzbischof
Zollitsch – bei allen bedankte, die sich für „Pro Reli“ eingesetzt haben.
Die
Bürgerinitiative „Pro Ethik“, die sich gegen die Anliegen von „Pro Reli“ formiert
hatte, wünscht sich nun eine „Konsolidierung und Weiterentwicklung des Faches Ethik“.
Zudem gelte es, „die in der harten Auseinandersetzung der letzten Monate aufgerissenen
Gräben zuzuschütten“, heißt es in einer Aussendung. (pm 27.04.2009 gs)