2009-04-27 11:39:58

D: Zollitsch, „Religion in Berlin präsenter denn je"


Auch wenn der Volksentscheid „Pro Reli“ gescheitert ist, verbucht die Deutsche Bischofskonferenz einen indirekten Erfolg: Niemals zuvor waren in der öffentlichen Debatte in Berlin „Glaube und Religion so ausdrücklich präsent“, heißt es in einer Mitteilung von Erzbischof Robert Zollitsch, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Das Miteinander von Christen, Juden und Muslimen habe bundesweite Aufmerksamkeit gefunden und belegt, „dass gegenseitiges Verstehen und gemeinsames politische Handeln möglich sind“. An den Berliner Senat appellierte Zollitsch, gemeinsam mit der Bürgerinitiative, den Kirchen und den übrigen Religionsgemeinschaften nach einem Modell religiös-weltanschaulicher Bildung zu suchen, „das der Religionsfreiheit besser Rechnung trägt und von einem breiten Konsens in der Gesellschaft getragen wird“.
Der Erzbischof von Berlin, Kardinal Kardinal Sterzinsky, zeigte sich enttäuscht vom Ausgang des Referendums. Es sei nicht gelungen, für das Thema Religion und Religionsunterricht genügend Interesse zu wecken. Die Kirche werde weiterhin versuchen, den Religionsunterricht den ihm gebührenden Platz zu sichern. Auch werde die Kirche in Berlin weiter „um Gottes Willen für die Menschen da sein“, in den Gemeinden, den Einrichtungen der Caritas und den Schulen. „Kirche bleibt öffentlich!", so Kardinal Sterzinsky, der sich – ebenso wie Erzbischof Zollitsch – bei allen bedankte, die sich für „Pro Reli“ eingesetzt haben.

Die Bürgerinitiative „Pro Ethik“, die sich gegen die Anliegen von „Pro Reli“ formiert hatte, wünscht sich nun eine „Konsolidierung und Weiterentwicklung des Faches Ethik“. Zudem gelte es, „die in der harten Auseinandersetzung der letzten Monate aufgerissenen Gräben zuzuschütten“, heißt es in einer Aussendung.
 (pm 27.04.2009 gs)







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