2009-04-26 10:43:15

D: Volksentscheid „Pro Reli“


Berlin entscheidet an diesem Sonntag über den Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Rund 2,45 Millionen Berliner sind aufgerufen, beim Volksentscheid „Pro Reli“ ihre Stimme abzugeben. Die gleichnamige Initiative will erreichen, dass der Religionsunterricht in der Hauptstadt vom freiwilligen Zusatzangebot zur gleichberechtigten Alternative des staatlichen Ethikpflichtfachs wird. Seit 2006 wird auf Betreiben des rot-roten Senats das Pflichtfach Ethik ab der siebten Klasse unterrichtet, Religionsunterricht kann zusätzlich freiwillig besucht werden. Damit das Schulgesetz in diesem Sinne geändert wird, müssen rund 612.000 Berliner dafür stimmen, das entspricht rund einem Viertel aller Stimmberechtigen. Mit ersten Ergebnissen wurde für 20:30 Uhr gerechnet. Bis 16 Uhr hatten aber erst 22,6 Prozent ihre Stimme abgegeben. Nach einer Umfrage von infratest dimap wollten im Westen der Stadt 59 Prozent für den Entwurf der Pro-Reli-Inititave stimmen. Im ehemaligen Ostteil fiel das Ergebnis umgekehrt aus. – Am Freitag hatte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in die Diskussion über die Stellung des Religionsunterrichts eingeschaltet und für das Anliegen von „Pro Reli“ geworben. Die Berliner Landesregierung ist gegen die Initiative. Die großen Kirchen, der Zentralrat der Juden und Muslimverbände unterstützen „Pro Reli“. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hatte wiederholt für zwei gleichberechtigte Fächer Ethik und Religion an den Berliner Schulen geworben. Schüler hätten im Religionsunterricht die Möglichkeit, die eigenen Überzeugungen und Vorstellungen zu bedenken und zu vertiefen. Schüler werde dort nicht nur Wissen vermittelt, denn Religion sei ein Bekenntnisfach.
(kna/pm/rv 26.04.2009 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.