Heiligsprechungen am Sonntag: Wer sind die neuen Heiligen?

Die katholische Kirche hat ab kommenden Sonntag fünf neue Heilige. Einer von ihnen, der portugiesische General Nuno de Santa Maria Alvares Pereira, ist ein Ahnherr der portugiesischen Braganza-Dynastie, aus der mütterlicherseits auch die letzte österreichische Kaiserin Zita stammte. Papst Benedikt XVI. wird die Heiligsprechung im Rahmen einer Eucharistiefeier auf dem Petersplatz vornehmen.

Angelo Amato, der Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, sagt, Nuno de Santa Maria war „ein edler Kriegsmann, der an einem bestimmten Punkt seines Lebens Karmelit wurde und sich ganz dem Gebet und der Buße widmete“.

Nuno Alvares Pereira, geboren 1360, leitete die Kämpfe zwischen Portugal und Kastilien; der überwältigende Sieg der Portugiesen in Unterzahl wird gerade dem strategischen Genie Pereiras zugeschrieben. In der folgenden zweiten portugiesischen Dynastie wurde Pereira zum Nationalhelden, der dankbare König überhäufte ihn mit Ehren und materiellem Besitz. Doch er wollte sich in der Folge vor allem für die Ideale der Karmeliter engagieren. Nach dem Tod seiner Frau legte er 1387 auch ein Zölibatsgelübde ab, in Lissabon gründete er später das Karmeliterkloster. Nach seinem Tod am 1. November 1431 wurde Nuno de Santa Maria dort bestattet.

„Die weiteren neuen Heiligen - zwei Männer und zwei Frauen - stammen aus Italien und haben alle religiöse Gemeinschaften gegründet.“ Erzbischof Amato: „Das soll unterstreichen, dass persönliche Heiligmäßigkeit auch Ansporn für das heiligmäßige Leben der geistigen Söhne und Töchter ist.“

Zunächst Arcangelo Tadini (1846-1912), Priester aus Brescia und Gründer einer italienischen Frauenkongregation. Diese Heiligsprechung weist bereits hin auf das vom Papst ausgerufene „Jahr der Priester“, meint der Präfekt der Heiligsprechungskongregation. „Don Tadini war ein frommer und eifriger Priester, und stand besonders den Frauen in der Arbeitswelt zur Seite. Sein Charisma hat heute große Aktualität.“

Die weiteren Kandidaten: Bernhard Tolomei (1272-1348), Gründungsabt des italienischen Benediktinerklosters von Monte Oliveto; Gertrude Comensoli (1847-1903), Mitbegründerin der Sakramentinerinnen von Bergamo; Caterina Volpicelli (1839-94), sie stammt aus Neapel und formierte die Dienerinnen des Heiligsten Herzens Jesu.

Im Oktober wird eine weitere Heiligsprechung statt finden, betont Erzbischof Angelo Amato schon jetzt, „mit weiteren fünf Heiligen, alle nicht italienisch.“ Unter ihnen ist dann auch der Lepra-Apostel Damian de Veuster aus Belgien.

Bei Radio Vatikan und den Partnersendern können Sie bei der Heiligsprechung am kommenden Sonntag dabei sein, wir übertragen live und mit deutschem Kommentar den Gottesdienst ab 09 Uhr 50.

(rv/kap 24.04.2009 bp)