2009-04-23 15:32:15

Sri Lanka: Erzbischof spricht von Massenmord


RealAudioMP3 Ein indischer tamilischer Erzbischof qualifiziert die Vorgänge im Norden Sri Lankas als Massenmord. „Niemand kann diese Militäroperation rechtfertigen“, sagte Erzbischof Malayappan Chinnappa von Chennai der Nachrichtenagentur Asianews. Regierungstruppen haben eine Angriffswelle auf die separatistischen Rebellen der Tamil Tigers gestartet. Zehntausende Zivilisten sind auf der Flucht. Den südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, dessen Hauptstadt Chennai ist, trennt nur eine schmale Meerenge vom Norden Sri Lankas. Der Erzbischof forderte die Staatengemeinschaft dazu auf, Druck auf Colombo auszuüben – ein Anliegen, das zahlreiche Demonstranten in Tamil Nadu und Sri Lanka selbst teilen. Besonders gefordert ist aus Sicht der Tamilen Großbritannien.

„Wir wollen, dass Großbritannien und andere westliche Regierungen in Sri Lanka einschreiten. Die Briten haben der singhalesischen Regierung die Macht übergeben, aber die tut nichts anderes, als seit 30 Jahren die Tamilien zu unterdrücken und zu töten“, sagt dieser Demonstrant in Colombo. Auch andere machen Großbritannien für die mangelnde Demokratie in Sri Lanka mitverantwortlich. „Die Briten sollten eine Peacekeeping-Mission hierher schicken und das Land in zwei Zonen teilen, so wie es ursprünglich war“, sagt dieser Mann. Viele Flaggen der Tamil-Tigers sind zu sehen, die der Westen als Terrororganisation einstuft – zu Unrecht, sagt Abirami Pararajasingam, eine der Organisatorinnen der Kundgebung und selbst Britin. „Ich betrachte die Freiheitskämpfer der Tamil Tigers in Sri Lanka, wo es einen Genozid gibt, als die einzigen, die wirklich kämpfen können für das Leben der Menschen. Denn es war die Regierung in Colombo, die zuerst die Menschenrechte verletzte. Sie begannen diesen Krieg.”
(asianews/rv 23.04.2009 gs)







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