2009-04-22 13:21:16

Israel: Nuntius nimmt an Holocaust-Gedenkfeier teil


Der Nuntius hat am Dienstag an der Feier zum jüdischen Holocaust-Gedenktag teilgenommen. Trotz leichter Verstimmungen zwischen Israel und dem Vatikan wegen der Genfer Antirassismus-Konferenz war Erzbischof Antonio Franco zu der Feier in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem erschienen. Radio Vatikan gegenüber sagte er, dass der Holocaust nicht geleugnet werden dürfe. Das Gedenken diene dazu, „das Abgleiten der Menschheit in einen neuerlichen, mörderischen Irrweg zu verhindern“. Zur Erinnerung an die Judenvernichtung heulten am Dienstag in ganz Israel die Sirenen. Die Menschen hielten um 10 Uhr zwei Minuten der Stille ein. In Israel leben heute noch 240.000 Holocaust-Überlebende.

Überschattet wurde die Gedenkfeier dieses Jahr vom Streit über die Anti-Rassismus-Konferenz in Genf. Dort hatte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad den Zionismus attackiert. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kommentierte, während Israel der Opfer der Shoah gedenke, sei „in der Schweiz ein Rassist und Holocaust-Leugner Ehrengast“. Außerdem verurteilte er öffentlich das Treffen des Schweizer Bundespräsidenten Hans-Rudolf Merz mit Ahmadinejad und beorderte seinen Botschafter zwecks Konsultationen nach Jerusalem zurück. Netanyahu hatte am Montag eine Drohung gegen den Iran ausgesprochen. Bei der Eröffnungszeremonie in der Gedenkstätte Yad Vashem sagte er, Israel werde „Holocaust-Leugnern nicht erlauben, einen weiteren Holocaust gegen das jüdische Volk zu verüben“. Der Oberrabbiner von Tel Aviv, Israel Meir Lau, forderte hingegen Ahmadinejad auf, die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zu besuchen, um ihm alle Dokumente und Belege aus dem Archiv zu zeigen.

(kap 22.04.2009 jb)







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