Benedikt XVI. macht seine Ankündigung wahr: Er wird noch diesen Monat das Erdbebengebiet
in den Abruzzen besuchen. Das hat der vatikanische Pressesprecher, Jesuitenpater Federico
Lombardi, am Samstag angekündigt. Lombardi nannte als Termin für die Visite den 28.
April. Die Erdstöße vom 6. April haben insgesamt 295 Todesopfer gefordert.
Der
Vatikan veröffentlichte am Samstag auch das Programm des Papstbesuchs. Danach wird
der Papst zuerst um 9.30 Uhr Erdbebenopfer in einer Zeltstadt in Onna besuchen. Das
Städtchen wurde fast völlig zerstört und soll vor allem mit deutscher Hilfe wieder
aufgebaut werden. Anschließend begibt sich Benedikt per Hubschrauber nach L`Aquila,
wo er die Überreste des eingestürzten Studentenwohnheims und der Basilika von Collemaggio
sehen wird. In einer Kaserne der „Guardia di Finanza“, die beim Beben intakt geblieben
ist, will er mit Erdbebenopfern und Helfern sprechen. Um 12.30 Uhr wird er wieder
in Rom erwartet.
„Wir tun weiterhin alles, was wir können, um unseren Gläubigen
in den Zeltstädten zu helfen“, sagt der Erzbischof von L`Aquila, Giuseppe Molinari.
„Wir trösten die Leute, versuchen ihnen Hoffnung zu machen und organisieren zusammen
mit der Caritas die Verteilung von Hilfsgütern. Das Leben in den Zeltstädten ist ein
bißchen hart... Die Menschen warten voller Dankbarkeit und Hoffnung auf den Papstbesuch.
Der Papst hat uns schon mit mehreren Gesten seine Nähe gezeigt; er wird uns ermutigen
und Vertrauen einflößen, trotz der Schwierigkeiten des Moments.“
„Wir hätten
ihm gerne den gleichen Empfang bereitet wie damals Johannes Paul II.“, sagt der Bürgermeister
von L`Aquila, Massimo Cialente. „Aber wir werden nicht imstande sein, viel auf die
Beine zu stellen. Wir können uns einfach nur so zeigen, wie wir im Moment dastehen;
der Papst wird das verstehen. Er kommt ja, um unseren Schmerz zu teilen. Es wird kein
Fest, sondern der Besuch eines Vaters, glaube ich.“