2009-04-17 15:07:45

Libyen: "Freundschaftstreffen"


Im Land des Muammar Gaddafi kommt mehr Bewegung in den interreligiösen Dialog. Das zumindest lässt ein „Freundschaftstreffen“ vermuten, das vor wenigen Tagen in Beida libysche Autoritäten und Katholiken an einen Tisch brachte. Libyen habe damit im eigenen Land und außerhalb seine Toleranz gegenüber nicht-muslimischen Religionen darstellen wollen, sagte der apostolische Vikar in Tripolis im Anschluss an das Treffen. Mehr Dialog mit den Moslems sei in der Tat im Sinn der Menschenrechte, so Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli.

„Es gibt eine positive Kraft des Islam, der wir die Hand hinstrecken müssen, um gemeinsam voranzugehen in unserem Bestreben, jede Form von Fundamentalismus loszuwerden. Diese positive Kraft des Islam muss unterstützt werden. Auf die Art kann es gelingen, die Freiheit des Menschen und die Menschenrechte besser zu wahren.“

De facto bestehe in Libyen eine erheblich größere Religionsfreiheit als in anderen muslimischen Ländern, so der franziskanische Bischof. Kultstätten genehmigt zu bekommen, sei etwa kein besonderes Problem.

„Wir haben zwei Kirchen in Libyen, in Tripolis und Bengasi, arbeiten aber in vielen Bereichen außerhalb der Stadt. Ganz wichtig ist die Betreuung der vielen Flüchtlinge. Sie sind alle Afrikaner aus den subsaharischen Ländern und suchen Arbeit und Frieden – in Libyen oder in Europa. Die Regierung beweist Verständnis und erlaubt uns, diese Leute in Gefängnissen und Auffanglagern zu besuchen. Viele kommen bei uns in der Kirche vorbei und bitten um einen Segen, bevor sie als illegale Einwanderer das Meer überqueren. Das ist eine große Tragödie.“
(rv 17.04.2009 gs)








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