2009-04-15 17:31:12

Vatikan: Lombardi bilanziert viertes Pontifikatsjahr


RealAudioMP3 An diesem Sonntag vor vier Jahren wurde Kardinal Joseph Ratzinger auf den Stuhl Petri gewählt. Vatikansprecher Federico Lombardi hält Rückschau auf das vierte Jahr des Pontifikates Papst Benedikts:

„Vor genau einem Jahr war der Papst in den USA, und seither hat er vier Reisen auf vier Kontinente unternommen: Australien, Frankreich, Afrika. Der Papst hat mit diesen sehr unterschiedlichen Visiten die universelle Dimension seines Amtes unterstrichen. Ebenfalls höchst bedeutsam war die Bibelsynode. In gelassener und kollegialer Atmosphäre wurde da dieser zentrale Aspekt der Weltkirche behandelt: das Hören und die Verkündigung des Wortes Gottes. Dann gibt es einen weiteren Aspekt, der gerne in den Hintergrund tritt – zu Unrecht, wie ich meine: Es ist sein ganz „normales“ Lehramt durch Predigten und Katechesen. Etwas, das das Volk Gottes in die Tiefe hinein prägt. Es ist eine der herausragenden Begabungen Papst Benedikts. Seine Glaubensunterweisungen werden ins Erbe des christlichen Volkes eingehen. Der Presse sind sie keine Meldung wert, aber im Leben der Kirche sind die Texte dieses Papstes echte Modelle der Meditation, der Vertiefung des Wortes Gottes, ja des Christseins.“

Freilich mangelte es im zu Ende gehenden Pontifikatsjahr auch nicht an schwierigen Momenten. Pater Lombardi:

„Das offensichtlichste Beispiel war die Debatte rund um die Aufhebung der Exkommunikation für die vier Bischöfe der Piusbruderschaft, vor allem wegen der gleichzeitig aufflammenden „Causa Williamson“: Der Bischof der Bruderschaft, der den Holocaust leugnete. Wie hat der Papst diese Situation erlebt? Wir sehen es an dem sehr persönlichen Brief, den er dann den Bischöfen der Weltkirche schrieb. Er hat darin die Priorität seines Pontifikates klargestellt, die Menschen zu Gott und Gott den Menschen zu bringen. Und er hat die Aufhebung der Exkommunikation im Licht des Evangeliums als Geste des Erbarmens dargestellt. Es ist das Zeugnis eines Hirten, der die Kirche mit Kriterien des schieren Glaubens führt, mit Liebe und mit spiritueller Verantwortung für das Volk Gottes und die Menschheit von heute.“

In weniger als einem Monat reist Benedikt in seine vielleicht wichtigste Destination: ins Heilige Land. Bereits in seiner Osterbotschaft hatte er die Versöhnung im Nahen Osten als unerlässlich bezeichnet. Ohne Versöhnung – keine Sicherheit und kein friedliches Zusammenleben. Ohne „neue und hartnäckige Bemühungen“ keine Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts.

„Der Papst wird im Geist des Pilgers, des Glaubenden ins Heilige Land reisen. Er möchte die wichtigsten Orte der Heilsgeschichte aus altem und neuem Testament besuchen. Aber er bringt auch diese Botschaft der Versöhnung, der Vergebung und des Friedens für alle Völker, die in der Region leben. Eine Pilgerschaft des Glaubens- und eine Pilgerschaft des Friedens.“
(rv 15.04.2009 gs)








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