Christliche Flüchtlinge in Israel bitten den Papst, dass er sich für die Rückkehr
in ihr Heimatdorf einsetzt. Im israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1948 hatten die
circa 1000 Einwohner von Biram in Nordisrael ihr zerstörtes Dorf verlassen müssen.
Einige gingen in den nahen Libanon, doch die meisten blieben innerhalb der israelischen
Grenzen. Ihre Zahl ist mittlerweile auf etwa 3.000 angewachsen. Immer wieder kehren
sie an wichtigen Festen zur Kirche des Ortes – dem einzigen noch intakten Gebäude
– zurück. Israelische Regierungen haben eine Rückkehr der Christen nach Biram im Lauf
der Jahrzehnte immer wieder abgelehnt; sie fürchten, dass sie ansonsten einen Präzedenzfall
für andere palästinensische Flüchtlinge schaffen würden. Doch Birams Christen argumentieren,
ihr Fall sei anderes gelagert, und berufen sich auch auf ein Gerichtsurteil aus den
fünfziger Jahren. Der Apostolische Nuntius in Israel, Antonio Franco, erklärte jetzt
gegenüber der Nachrichtenagentur AP, er sei über den Fall Biram auf dem laufenden.
Er widersprach aber Angaben von früheren Dorfbewohnern, dass sie sich schriftlich
an ihn gewandt hätten. Schon Johannes Paul II. soll Mitglieder der israelischen Regierung
auf Biram angesprochen haben. Die christlichen Flüchtlinge hoffen, dass Benedikt bei
seinem Israel-Besuch im Mai ein Gleiches tun wird.