In diesen Tag oft
im Radio zu hören, ist das „Halleluja“ aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Messias“.
Der Barock-Komponist starb vor genau 250 Jahren in seiner Londoner Wohnung. Zu seinen
Auftraggebern zählte auch der Vatikan. Und das, obwohl er Protestant war. Seinen größten
Triumph verzeichnete Händel aber in England, wie uns Professor Arnold Jacobshagen
von der Hochschule für Musik in Köln erläutert.
„Der Durchbruch in England
war auf jeden Fall die Oper „Rinaldo“. Dieses Werk war bis ans Ende seines Lebens
die meistgespielte Oper. Er besetzte in der englischen Hauptstadt auch das Terrain
der italienischen Opern. Natürlich spielte auch sein Verhältnis zum englischen Königshaus
eine Schlüsselrolle.“
Als der Vatikan in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen
als Staat feierte, kam dem Protestanten Händel eine besondere Ehre zu: Beim Jubiläumskonzert
ertönte sein „Messias“ - zum allerersten Mal hinter den vatikanischen Mauern. Allerdings
gekürzt: Für die Darbietung vor Benedikt XVI. wurde das Zweieinhalb-Stunden-Werk auf
eine Stunde zusammengestutzt. Das „Halleluja“ blieb natürlich drin.
„Händel
war sicherlich ein Mensch von einer unglaublichen körperlichen wie auch geistigen
Energie, die es ihm ermöglichten – trotz unvermeidlicher gesundheitlicher Rückschläge
– immer wieder weiterzumachen und in einer rasanten Geschwindigkeit neue Werke zu
komponieren.“
Lang hielt sich die Vermutung, Kurienmitarbeiter hätten den
begabten Händel zum Konvertieren gedrängt. Frühere Händel-Biografen untermauerten
die These damit, dass der Lutheraner marianische Kirchenmusik komponierte und von
kurialen Mäzenen finanzielle Unterstützung bekam. Die jüngere Forschung stellt diese
Deutung jedoch in Zweifel.