2009-04-13 15:51:13

D: Streit um Reli spitzt sich zu


Rund zwei Wochen vor dem Berliner Volksentscheid „Pro Reli“ nimmt der Streit um den Religionsunterricht in der Hauptstadt an Schärfe zu. Die Linkspolitikerin Petra Pau warf Katholiken am Osterwochenende einen „Kreuzzug“ vor. Repräsentanten der Kirche machten den Eindruck, „sie seien auf dem Kriegspfad“. Derweil äußerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, die Sorge, dass der Berliner Senat je nach politischer Mehrheit vorschreibe, was Ethik sei. Pau, die auch Bundestagsvizepräsidentin ist, warf der Kirche vor, auf „Angriff statt Aufklärung“ zu setzen. Die Initiative „Pro Reli“, die die Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion an Berlins Schulen erreichen will, „attackiert und eskaliert, dabei ist Ostern und alle Herzen hoffen“, so Pau. Am 26. April gehe es um eine Volksabstimmung, nicht um die „Neuauflage der Kreuzzüge“. Zollitsch kritisierte das Berliner Modell des Ethikunterrichts im Deutschlandradio Kultur deutlich. Beim jetzigen Konzept hätten Schüler keine echte Wahlfreiheit. Eltern müssten jedoch entscheiden können, ob ein Kind Religions- oder Ethikunterricht besuchen solle. - Am 26. April sind rund 2,45 Millionen Stimmberechtigte in der Hauptstadt zu der Abstimmung über die Frage aufgerufen, ob der Religionsunterricht vom freiwilligen Zusatzangebot zur gleichberechtigten Alternative des Ethik-Pflichtfachs werden soll. Im Vorfeld sind SPD und Linkspartei nach eigenen Angaben mit zusammen mehr als 28.000 Plakaten unterschiedlicher Größe im
Stadtbild präsent, „Pro Reli“ hingegen mit 500 Großplakaten.

(kna 13.04.2009 sk)







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