Die Gewissheit der Auferstehung Christi ist das Herzstück des christlichen Glaubens
und der Siegesruf, der alle Christen an Ostern vereint. Das hob Papst Benedikt bei
der feierlichen Ostermesse hervor, die er an diesem Sonntagvormittag mit Zehntausenden
Gläubigen auf dem Petersplatz feierte. Es war das erste Mal, dass Benedikt XVI. in
der Ostermesse eine – kurze - Predigt hielt.
„Als unser Paschalamm ist
Christus geopfert worden!“ Ausgehend von diesen Worten des Völkerapostels an die
Korinther, verwies der Papst in einer theologisch reflektierenden Predigt auf das
jüdische Pascha-Fest und erklärte die gewandelte Bedeutung des Opferlamms in der christlichen
Heilsgeschichte: „Das jüdische Pascha, das Gedächtnis der Befreiung aus der
Knechtschaft Ägyptens, sah in jedem Jahr den Ritus der Opferung der Lämmer vor, ein
Lamm pro Familie, nach dem mosaischen Gesetz. In seinem Leiden und Sterben offenbart
sich Jesus als das Lamm Gottes, das am Kreuz „geopfert“ wird, um die Sünden der Welt
hinwegzunehmen. Er wurde genau in der Stunde getötet, in der gewöhnlich die Lämmer
im Tempel von Jerusalem geopfert wurden. Den Sinn dieses seines Opfers hatte er selbst
während des Letzten Abendmahls vorweggenommen, indem er an Stelle der rituellen Speise
und des rituellen Tranks des jüdischen Pascha-Mahles sich selber – unter den Zeichen
von Brot und Wein – darbot. So können wir wirklich sagen, dass Jesus die Tradition
des alten Pascha zur Vollendung geführt und es in sein eigenes Pascha verwandelt hat.“
So
wie das „ungesäuerte Brot“ des Pascha-Festes ein Symbol der Reinigung sei, sollten
sich Christen durch den Opfertod Jesu und seinen Übergang ins Ewige Leben von „allen
Überbleibseln des alten Ferments der Sünde“ befreien lassen: „Liebe
Brüder und Schwestern, nehmen wir die Aufforderung des Apostels an, öffnen wir dem
gestorbenen und auferstandenen Christus unser Inneres, damit er uns erneuert, damit
er das Gift der Sünde und des Todes aus unserem Herzen wegschafft und ihm den Lebenssaft
des Heiligen Geistes eingießt…Und wenn Jesus auferstanden ist, wenn er also lebt,
wer kann uns dann von ihm scheiden? Wer kann uns seine Liebe entziehen, die den Hass
überwunden und den Tod besiegt hat? Die Osterbotschaft breitet sich mit dem freudigen
Gesang des Halleluja über die Welt aus. Singen wir es mit den Lippen, singen wir es
vor allem mit dem Herzen und mit dem Leben, mit einer „ungesäuerten“, das heißt einfachen,
demütigen Lebensweise, die fruchtbar ist an guten Werken! Der Auferstandene geht uns
voraus und begleitet uns auf den Straßen der Welt. Er ist unsere Hoffnung, er ist
der wahre Friede der Welt. Amen!“ (rv 12.04.2009 ad)