Gesine Schwan plädiert für den Beibehalt des verpflichtenden Ethikunterrichts. Die
SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten hat sich somit in die Diskussion
über die Einführung des Religionsunterrichts an Berliner Schulen eingemischt. Man
solle „Ethik in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft nicht einfach abwählen
können“, wird die bekennende Katholikin von der Berliner Morgenpost zitiert. Das Zentralkomitee
der deutschen Katholiken (ZdK) wirft den Gegnern des Volksentscheides bewusste Irreführung
vor. Mit Sprüchen wie „Religion ist freiwillig" lenke der rot-rote Senat vom eigentlichen
Anliegen ab, sagte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer. – Am 26. April soll die Bevölkerung
in einer Volksabstimmung entscheiden, ob die Schüler statt des bisherigen Wahlpflichtfachs
Ethik Religionsunterricht wählen können. Damit das Anliegen der Initiative „ProReli“
Erfolg hat, müssen die Mehrheit der Teilnehmer und mindestens ein Viertel der Berliner
Stimmberechtigten dafür stimmen. Das sind mehr als 610.000 Personen. Während beide
großen Kirchen sowie zahlreiche Prominente, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel,
das Anliegen unterstützen, ist die Regierungskoalition von SPD und Linkspartei dagegen. (idea
11.04.2009 mg)