Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hat nach eigenen Worten Verständnis für aufmüpfige
Jugendliche. „Rebellion gegen Konventionen ist ein Privileg der Jugend“, sagte Marx
dem Jugendmagazin der „Süddeutschen Zeitung“, „jetzt.de“. Insofern könne er verstehen,
wenn ein junger Mensch im Katholizismus zunächst nur einschränkende Regeln sehe. Allerdings
erwiesen sich viele Regeln, die man als junger Mensch bekämpfe, später als richtig.
Der Münchner Erzbischof nahm auch Papst Benedikt XVI. und seine Haltung zu Kondomen
in der Aidsprävention in Schutz. Kondome seien nicht die Lösung, sondern „ein kleineres
Übel, und deswegen soll man es bitte auch so nennen.“ Wichtiger sei partnerschaftliche
Treue. Wenn jemand wisse, dass er an Aids erkrankt sei, aber trotzdem mit wechselnden
Partnern Sex haben wolle, habe er kein Recht dazu. Wenn er es dennoch tue, sei er
moralisch verpflichtet, den anderen zu schützen. Ein Kondom zu benutzen, sei dann
zwar weniger schlimm, „aber deshalb ist es nicht einfach ok.“ (kna 08.04.2009 gs)