Benedikt XVI.: „Karwoche ist wichtigste Woche des Jahres“
Die Karwoche ist für
Christen die wichtigste Woche des Jahres. Das betonte Papst Benedikt XVI. an diesem
Mittwoch vor mehr als 40.000 Touristen und Pilgern auf dem Petersplatz. Unter ihnen
waren rund 4.300 Teilnehmer eines internationalen Studententreffens, das die Personalprälatur
Opus Dei seit 1968 in der Karwoche organisiert.
Der Papst erläuterte in seiner
Mittwochskatechese die Bedeutung der Karwoche:
„Sie gibt uns die Gelegenheit,
die zentralen Ereignisse unserer Erlösung vertieft zu betrachten. Zu Beginn dieser
Audienz haben wir die Verse des bekannten Hymnus aus dem Philipperbrief gehört. Da
heißt es, das Christus sich aus Liebe zu uns erniedrigt, ja gleichsam entleert hat,
um mit dem Kreuzestod unsere Schuld auf sich zu nehmen und uns so den Weg zum Himmel
zu eröffnen. Diese Intensität der Liebe wird am Gründonnerstag beim Letzten Abendmahl
sichtbar. Der heilige Paulus gibt die Worte Jesu wieder, die er offenbar in mündlicher
Überlieferung gehört hat: ,Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
... Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt,
zu meinem Gedächtnis!’ (1 Kor 11,24-25). Christus will mit seinem Leib und Blut bei
den Jüngern gegenwärtig sein. In dieser Opfergabe stiftet er einen neuen Bund, mit
dem er allen Menschen, gleich welcher Nation und Kultur, nahe sein will.“
Der
Karfreitag erinnere die Christen auch an das Leid der Menschen heute, so der Papst:
„Der
grausame Tod Christi, der den Karfreitag überschattet, lenkt unseren Blick auch auf
all den Schmerz, den Hass und die Gewalt, unter denen die Welt bis heute leidet. Gerade
da wird Christus, der diese zutiefst menschliche Erfahrung bis zum Äußersten mit uns
geteilt hat, für uns zur Stütze und zur Quelle der Hoffnung. In dieser stillen Zuversicht
gehen wir am Karsamstag der Osternacht entgegen, in der wir den Sieg der Auferstehung
Christi über die Finsternis der Sünde und des Todes feiern.“
Benedikt XVI.
formulierte seine Wünsche für die Kar- und Ostertage in neun Sprachen. Den deutschsprachigen
Pilgern und Besuchern legte er folgendes ans Herz:
„Bereiten wir unser Herz,
um in diesen heiligen Kar- und Ostertagen in der Liturgie und in den Sakramenten –
besonders auch in einer guten Osterbeichte – unserem Erlöser Jesus Christus zu begegnen.
Nehmen wir uns Zeit für die Betrachtung der Passionsgeschichte in den Evangelien und
gehen wir diesen Weg mit Maria, die sich ganz vom Leiden ihres Sohnes und von der
Freude über seine Auferstehung erfüllen ließ. In diesem Sinne wünsche ich euch schon
heute gesegnete Ostern.“