Im Osten Kongos eskaliert nach Angaben der Hilfsorganisation Oxfam erneut die Gewalt.
In den Provinzen Nord- und Süd-Kivu seien mehr als 250.000 Menschen vertrieben worden,
erklärte die Organisation an diesem Dienstag in Berlin. Sie forderte die Vereinten
Nationen auf, umgehend weitere Blauhelm-Soldaten bereitzustellen. Sonst sei kein effektiver
Schutz der Bevölkerung möglich. Der Oxfam-Programmleiter im Kongo, Marcel Stoessel,
beklagte, von einer vor vier Monaten angekündigten Entsendung weiterer 3.000 Blauhelm-Soldaten
sei vor Ort nichts zu bemerken. Am Donnerstag befasst sich der UNO-Sicherheitsrat
in New York erneut mit der Blauhelm-Mission MONUC im Ost-Kongo. Nach Einschätzung
Stoessels ist die Zahl der Flüchtlinge mittlerweile wieder so hoch wie nach den schweren
Kämpfen im Herbst 2008. Viele Menschen hätten nun bereits zum dritten oder vierten
Mal fliehen müssen. Stoessel sprach von „unvorstellbarer Gewalt“ und Vergeltungsaktionen
gegen die Zivilbevölkerung. - Im Ost-Kongo kommt es seit Jahren immer wieder zu massiven
Kämpfen und Gewaltausbrüchen gegen die Zivilbevölkerung. Im Februar hatte auch „Ärzte
ohne Grenzen“ der UNO-Friedenstruppe im Kongo Untätigkeit vorgeworfen.