Italien: „Kirche ist nicht Teil einer politischen Partei“
Italiens Bischöfe
haben in diesen Tagen ihre Frühjahresvollversammlung gehalten. Gesprächsstoff hatten
die Oberhirten genug. Dabei wurden Themen diskutiert, die von der Bioethik bis hin
zur aktuellen politische Lage des Landes reichten. An diesem Dienstag stellten die
Bischöfe ihre Abschlusserklärung vor. Nach der Kritik verschiedener europäischer Bischöfe
erneuern die italienischen Oberhirten ihre volle Unterstützung gegenüber dem Papst.
Das erklärte bei der Pressekonferenz in Rom der Generalsekretär der Bischofskonferenz,
Bischof Mariano Celata.
„Die Haltung anderer Bischofskonferenzen – wie beispielsweise
die französische oder die deutsche – muss man im Hinblick auf den spezifischen Hintergrund
der jeweiligen Länder betrachten. Tatsache ist, dass alle Bischöfe in Gemeinschaft
mit dem Heiligen Vater stehen. Das geht über jede persönliche Einstellung eines Oberhirten
hinaus. Jede Äußerung muss deshalb für sich betrachtet und darf nicht missbraucht
werden.“
Für politischen Zündstoff sorgte in den vergangenen Wochen nach
dem Fall der Komapatientin Eluana Englaro die Frage um die Euthanasieregelung. Die
Regierung von Silvio Berlusconi plant seitdem, ein striktes Anti-Euthanasie-Gesetz
zu erlassen. Der Kirche in Italien wurde vorgeworfen, dass sie sich zu stark in die
politische Diskussion einmische. Bischof Mariano Celata:
„Die Kirche
und der Staat haben beide das Ziel, das Gemeinwohl der Gesellschaft und des Einzelnen
zu fördern. Deshalb unterstützt die katholische Kirche nicht eine bestimmte Partei
sondern vielmehr steht sie im Dialog mit der Politik und mit den politischen Behörden.
Die katholische Kirche schaut also nicht auf die politischen Persönlichkeiten sondern
auf die Fakten und schließt jedes Mal von neuem ihr Fazit daraus.“