2009-03-30 12:50:46

Bischof Koch: „Wir sind in der Wüste“


RealAudioMP3 Die Menschen im Westen, aber auch die Kirche machen im Moment eine „Wüstenzeit“ durch. Das sagt der Bischof von Basel, Kurt Koch. In einer Betrachtung zur Fastenzeit meinte der Vorsitzende der Schweizerischen Bischofskonferenz im katholischen Radio Horeb:

„Es wird immer deutlicher, dass wir das ehemals Gelobte Land irdischer Sicherungen und Behausungen in der westlichen Welt weithin verloren haben und dass uns vieles, das wir bisher als gesichert betrachtet haben, genommen wird. Oft scheint es, dass wir uns jetzt in der Wüste aufhalten und dass sich uns auch die typischen Halluzinationen der Wüste aufdrängen. In den letzten Wochen, nach der Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Pius-Bruderschaft, hat vor allem unser Heiliger Vater Benedikt eine Wüstenzeit durchmachen müssen. In aller Öffentlichkeit wurde er beschuldigt, sein Verhältnis zu den Juden sei nicht ganz rein, und er wolle hinter das Zweite Vatikanische Konzil zurückkehren. Die Beschuldigungen waren teilweise derart massiv, dass man den Eindruck gewinnen konnte, es sei eine Generalabrechnung mit dem Papst im Gang!“

Die jetzige Fastenzeit führe den Christen vor Augen, dass sie sich „der Wüste stellen müssen“, so Bischof Koch. Die Christen sollten die Wüstenerfahrung als Chance wahrnehmen, um ihre Identität noch besser zu verstehen. Christentum brauche immer wieder „eine Wüstenzeit“, um zu wachsen und zu reifen, so der Bischof.

(radio horeb 30.03.2009 sk)








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