Papst Benedikt XVI.
hat angesichts der Wirtschaftskrise den Einsatz der Gläubigen für sozial Schwache
gewürdigt. Sich für Mitmenschen in Not stark zu machen, sei ein wichtiger Auftrag
an jeden Christen, sagte der Papst an diesem Sonntag in der Pfarrei „Santo Volto di
Gesu“ im römischen Stadtteil Magliana. Ausdrücklich würdigte Benedikt die Tätigkeit
des in der Gemeinde aktiven Pfarrgemeinderates.
„Es scheint ein Geschenk
des Zweiten Vatikanischen Konzils, dass es heute diese Pfarrgemeinderäte gibt, in
denen Laien gemeinsam mit dem Pfarrer die lebendige Kirche eines Viertels tragen,
das Wort Gottes erfahrbar machen und die Menschen für die Anwesenheit Christi in den
Sakramenten sensibilisieren. Denn in unserer Zeit berauben uns die Folgen der Verweltlichung
zunehmend unserer Fähigkeit, die Anwesenheit Gottes wahrzunehmen. Umso wichtiger ist
es, dass der Priester kein Einzelstreiter ist, sondern von Gläubigen umgeben ist,
die so wie er den Samen des Wortes in sich tragen. Deshalb danke ich für eure Initiativen.
Es ist wichtig, zu trösten, zu helfen und den Leidenden nahe zu sein. Der Tradition
zufolge, ist der Pfarrgemeinderat eine Gabe des Heiligen Geistes; ein Pfarrer – und
umsomehr ein Papst – ist angewiesen auf guten Rat und Hilfe bei der Entscheidungsfindung.
So sind diese Räte Werk des Heiligen Geistes und bezeugen seine Anwesenheit in der
Kirche.“
Die Kirche „Santo Volto di Gesu“ (Heiliges Antlitz Jesu) gehört
zu den jüngsten Gotteshäusern Roms; sie ist erst drei Jahre alt. In den neu besiedelten
Stadtrandgebieten Roms fehlt es chronisch an Kirchen. - Der Stadtrandbezirk Magliana
war lange Zeit für seinen hohe Kriminalitätsrate und seine Verbrecher-Banden berüchtigt.
Der „Magliana-Bande“ wurden in den 70er und 80er Jahren zahlreiche spektakuläre Straftaten,
auch in Verbindung mit dem organisierten Verbrechen angelastet. Das habe sich in den
vergangenen Jahren jedoch wesentlich geändert, betonte Pfarrer Luigi Coluzzi in einem
Beitrag der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. (rv/kna 29.03.2009 gs)