2009-03-28 10:54:25

Südafrika: „Zu viele Kondome haben Aids-Rate vergrößert“


RealAudioMP3 Beim Kampf gegen Aids kann die Kirche in Afrika auch auf die Unterstützung der Diakone zählen. Ihre Funktion bestehe vor allem in Beratungs- und Seelsorgertätigkeiten für die betroffenen Familien. Das betonte der südafrikanische Kardinal Wilfrid Napier bei einer Pressekonferenz in Wien. Der Oberhirte berichtete über die Situation in seiner Erzdiözese Durban. Kritik übte Napier in diesem Zusammenhang an der Haltung vieler politisch Verantwortlicher in Südafrika, die im Gebrauch von Kondomen die ausschließliche Lösung des Aids-Problems sähen. Napier:

„Wer ein Problem behandeln will, muss an die Ursache gehen. Und die Ursache ist vor allem sexuelle Promiskuität. Deshalb weist die Kirche auf die Notwendigkeit einer Verhaltensänderung hin. In diese Richtung geht im Übrigen auch die Politik der ugandischen Regierung. Sie hat Erfolg: Die Rate der Neuinfizierten ist in Uganda deutlich zurückgegangen – im Gegensatz zu Südafrika, wo wir mit Kondomen überflutet werden und trotzdem die höchste Neuinfektionsrate haben.“

Weiter betonte Napier: Die Kirche in Afrika und auch in Lateinamerika brauche dringend mehr Diakone. Denn diese hätten die Aufgabe, den Dienst der Caritas, den Dienst an den Armen und die Verkündigung der sozialen Botschaft der Kirche zu konkretisieren.

„Diakone werden in der Kirche Südafrikas immer wichtiger. Sie fehlen aber weitgehend in den ländlichen Gebieten, etwa in den Zulu-Communities. Eine wichtige Diakonatsaufgabe ist die Anhebung des Niveaus der christlichen Lehre, die das Volk oft nur partiell verstanden hat. Beim Wirken nach außen geht es um den sozialen Dienst, immer mehr aber auch um eine Auslegung der kirchlichen Position zu Fragen der Politik, was man früher immer den Bischöfen überlassen hat.“

Anlass für Napiers Rede war die internationale Konferenz der Ständigen Diakone im Kardinal-König-Haus. Nach Angaben des Internationalen Diakontaszentrums (IDC) in Rottenburg gibt es derzeit 36.000 ständige Diakone in 130 Ländern, wobei 98 Prozent von ihnen – noch – in Europa und Nordamerika leben. Ein Großteil der Diakone hat einen Zivilberuf. Eine Minderheit hat eine Anstellung in der Kirche.

(rv/kap 28.03.2009 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.