Schönborn: Sexualität in Gottes Namen, aber bitte mit „Humor und Freundschaft“
Entgegen aller „Vorurteile“
habe die katholische Kirche kein Problem mit Sexualität, denn diese sei von Gott gewollt.
Das betonte Kardinal Christoph Schönborn am Mittwochabend anlässlich einer Podiumsdiskussion
zum Thema „Nirgends wird so viel gelogen wie über die Sexualität“, zu der die Akademie
für Evangelisation in die Wiener Sky-Bar geladen hatte. Kardinal Schönborn:
„Sexualität
ist gut, sie ist von Gott gewollt, aber es ist ein Bruch da und dieser Bruch braucht
Heilung. Das sind die beiden Grundbotschaften der Bibel.“
Vor allem der
falsche Umgang mit Schwierigkeiten bei der Sexualität würde vielen Paaren zusetzen.
Es komme zu „gegenseitigen Beschuldigungen“ - wie schon bei Adam und Eva - und zu
Unehrlichkeit:
„Das gehört auch zur Verlogenheit, dass man sich gegenseitig
ein Theater vormacht, statt mit Humor die eigene Armseligkeit und die Armseligkeit
des Partners auch zu leben.“
Die Gesellschaft habe Sexualität zu einem
„Hochleistungssport“ gemacht, so Schönborn. Zu einer gelungenen Sexualität gehöre
neben Humor auch die Freundschaft der Partner. Kardinal Schönborn:
„Das
ist meine Schlussfolgerung aus vielen Gesprächen mit Eheleuten, mit Partnern: Wo eine
wirkliche Freundschaft da ist, kommt man über die Defizite der Sexualität zumindest
viel besser hinweg als wo keine Freundschaft herrscht. Und daher ist, glaube ich,
eine dauerhafte Beziehung ohne eine wirkliche Freundschaft der Partner nicht möglich.“