D: Meisner fordert Merkel-Entschuldigung beim Papst
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner fordert von Angela Merkel eine Entschuldigung
beim Papst. Die öffentliche Rüge des Papstes in der Affäre Williamson sei „eine der
größten Fehlleistungen“ der Bundeskanzlerin gewesen, so Meisner. Und wörtlich: „Ich
kann da nur sagen: Zeigen Sie Größe und entschuldigen Sie sich, Frau Bundeskanzlerin“.
Merkels Ton gegenüber Benedikt XVI. sei „völlig unangemessen“ gewesen. Viele Katholiken
und auch Protestanten seien deswegen aus der CDU ausgetreten. Der Kardinal hob hervor,
entgegen weit verbreiteter Meinung habe der Papst keinen Holocaust-Leugner rehabilitiert.
„Der Papst wusste nichts von den unsäglichen Äußerungen Bischof Williamsons. Und die
Aufhebung einer Exkommunikation ist auch keine Rehabilitierung.“
Die Bundesregierung
hat Meisners Forderung umgehend zurückgewiesen. Es sei bereits alles gesagt, meinte
Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Freitag vor Journalisten in Berlin. Derweil bezeichnete
auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött die Papst-Kritik Merkels als unangemessen.
In einem Interview spricht sie von Verunsicherung in der CDU-Stammwählerschaft.