Der Vatikan hat den Besuch Papst Benedikts im Heiligen Land an diesem Donnerstag offiziell
bestätigt. Vom 8. bis 15. Mai reist Benedikt XVI. nach Jordanien, Israel und in die
Palästinensergebiete. Es ist die mit Abstand dichteste Reise, die Papst Benedikt in
seinem bisherigen Pontifikat absolviert hat. Vorgesehen sind nicht weniger als 29
Reden bzw. Predigten, vier öffentliche Gottesdienste und zwei Vespern, ökumenische
und interreligiöse Begegnungen sowie Besuche in karitativen Einrichtungen. Im Mittelpunkt
der als Pilgerreise apostrophierten Visite steht der Besuch der wichtigsten Wirkungsstätten
Jesu.
Die ersten dreider siebenTage verbringt Papst
Benedikt in Jordanien. Am Tag seiner Ankunft, dem 8. Mai, besucht er – wie schon sein
Vorgänger Johannes Paul II. im Jahr 2000 - das katholische Behindertenzentrum „Regina
Pacis“ und wird im Anschluss zum Höflichkeitsbesuch vom jordanischen Königspaar in
dessen Palast empfangen.
Am Samstag pilgert er nach einem privaten
Gottesdienst in der Nuntiatur von Amman, die dem Papst in Jordanien auch als Herberge
dienen wird, zur Basilika des Moses auf dem Berg Nebo. Von hier hatte der biblischen
Überlieferung zufolge Moses erstmals das "Gelobte Land" erblickt, als er sein Volk
aus ägyptischer Gefangenschaft heimführte. Danach besucht der Papst die Al-Hussein-bin-Talal-Moschee
und trifft sich mit Muslim-Führern sowie Diplomaten. Die Vesper feiert er mit Priestern,
Ordensleuten und Seminaristen in der griechisch-melkitischen Georgskathedrale in Amman.
Am Sonntag steht im Stadium von Amman ein Gottesdienst auf dem Programm.
Am Nachmittag pilgert der Papst zu der Stelle am Jordan, an der Jesus von Johannes
die Taufe empfing.
Am Montag, den 11. Mai, landet der Papst in Israel
auf dem Internationalen Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv. In Jerusalem empfängt ihn
der israelische Staatspräsident zum Höflichkeitsbesuch. Gleich im Anschluss hält Benedikt
in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem eine Rede. Am Abend trifft er sich mit Exponenten
des interreligiösen Dialogs.
Am Dienstag stattet Benedikt nach einem
Besuch im Felsendom dem Großmufti von Jerusalem einen Höflichkeitsbesuch ab. Im Anschluss
besucht er die Klagemauer. Der nächste Höflichkeitsbesuch gilt den beiden Großrabbinern
der Heiligen Stadt. Zu beiden Begegnungen wird der Papst eine Rede halten. Im Tal
Josafat feiert Benedikt am Nachmittag einen Gottesdienst.
Auf dem Krippenplatz
in Betlehem zelebriert der Papst dann am Mittwoch, dem 13. Mai, die Messe.
Am Nachmittag ist ein privater Besuch in der Geburtsgrotte angesetzt, danach eine
Visite im Caritas Baby Hospital und im Aida-Flüchtlingslager von Betlehem, wo der
Papst eine Rede halten wird. Es folgt ein Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten der
Palästinensischen Autonomiebehörde im Präsidentenpalast von Betlehem.
Am Donnerstag
zelebriert der Papst auf dem „Berg des Herabsturzes“ in Nazareth die Heilige Messe.
Nach einem Mittagessen mit dem örtlichen Klerus und der Gemeinschaft der Franziskaner
in deren Konvent folgt dort eine Begegnung mit dem israelischen Premierminister. Die
nächste Rede hält der Papst in der Verkündigungsbasilika in Nazareth bei einer Begegnung
mit Religionsführern von Galiläa. Am selben Ort feiert Benedikt mit Bischöfen, Priestern,
Ordensleuten und Seelsorgern von Galiläa die Vesper.
Am letzten Tag
des Besuches kommt es zu einer ökumenischen Begegnung am Sitz des griechisch-orthodoxen
Patriarchen von Jerusalem. Nach einem Besuch der Grabeskirche macht Benedikt einen
Abstecher zur armenischen Patriarchalkirche des Heiligen Jakob. Letzter offizieller
Programmpunkt ist die Verabschiedung auf dem Internationalen Flughafen Ben Gurion
in Tel Aviv.