Die meisten in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund hätten eine
hohe Leistungsbereitschaft und strebten nach Erfolg. Das betonte Caritas-Präsident
Peter Neher an diesem Mittwoch in Berlin bei der Präsentation der Sinus-Migranten-Milieu-Studie
des Heidelberger Instituts Sinus Sociovision. Die Studie räume mit einigen Vorurteilen
auf, die in Deutschland nach wie vor das Bild von Migranten bestimmten. So gehöre
die Mehrheit beispielsweise einer christlichen Konfession an (56 Prozent), 22 Prozent
bekennen sich zum Islam. Auffallend sei die große Bereitschaft, sich in die deutsche
Gesellschaft zu integrieren. Dazu gehöre auch, die deutsche Sprache zu beherrschen.
85 Prozent der Befragten erklärten, ohne die Sprache könne man in Deutschland keinen
Erfolg haben. „Die Ergebnisse zeigen, dass der soziale Hintergrund und der Bildungsstand
das Handeln und die Möglichkeiten der Menschen wesentlich stärker bestimmen als der
ethnische Hintergrund“, sagte der Caritas-Präsident. Die Studienergebnisse machten
auch deutlich, dass eine differenzierte Strategie für eine einbürgerungsfreundliche
Gesellschaft entwickelt werden müsse. - Die Studie wurde von einem Gremium aus Politik,
Medien und Verbänden beauftragt. Ziel war es, die Alltagswelt und Lebensstile der
in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund zu untersuchen. Die Studie
besteht aus einem Basisteil und den Exklusivteilen der einzelnen Auftraggeber. (pm
25.03.2009 bp)