In der französischen Öffentlichkeit wird weiterhin mit Hingabe über die Papst-Äußerung
zu Kondomen gestritten. Das Außenministerium bekräftigte seine Kritik an der Bemerkung
Benedikts, dass die Verteilung von Präservativen das Aids-Problem in Afrika womöglich
sogar verschlimmere, statt es zu lösen. „Wir wollten keine Polemik auslösen – aber
wir wiederholen, dass der Satz des Papstes dramatische Konsequenzen für die Weltgesundheitspolitik
haben kann.“ Das sagte ein Sprecher des „Quai d`Orsay“ am Dienstag auf einer Pressekonferenz.
Das Außenministerium in Paris behaupte gar nicht, „dass das Präservativ die einzige
Lösung des Problems wäre“, so der Sprecher weiter. „Es gibt noch andere. Aber das
Präservativ gehört zu den Elementen für eine Antwort. Wenn einflussreiche Personen
das Gegenteil sagen, dann verstößt das gegen das Interesse der öffentlichen Gesundheit.“
In der Zeitung „Le Monde“ riefen bekannte Franzosen, darunter ein Medizin-Nobelpreisträger,
den Papst dazu auf, seine Haltung gegen Kondome zu überdenken. Der Offene Brief spricht
von einer Papst-Äußerung, die „gefährlich für die Menschheit“ sei und „unerträglichen
Zynismus“ zeige.