2009-03-22 19:24:23

Papst an Frauen: „Gleichberechtigung in Familie und Gesellschaft“


RealAudioMP3 Sonntag Abend ist Papst Benedikt XVI. in der angolanischen Hauptstadt Luanda mit den Mitgliedern der katholischen Frauenbewegungen in Afrika zusammengetroffen. Das ist ein historisches Ereignis. Denn noch nie hat ein Papst auf Reisen eine Botschaft allein an die Frauen gerichtet. Deutlich wandte sich der Papst in seiner Ansprache in der Kirche Santo Antonio auch an die Männer Angolas. Sie sollten den Frauen die volle Gleichberechtigung in der Gesellschaft zugestehen und selbst in der Familie aktiver werden.
 
Dabei zitierte Benedikt die Worte seines Vorgänger Johannes Paul II. anlässlich des Weltfriedenstages 1995. Damals betonte Johannes Paul, dass Frauen, ebenso wie Männer, das volle Recht besitzen, „aktiv an allen Bereichen des öffentlichen Lebens teilzunehmen und dass ihre Rechte auch gesetzlich verankert sowie, wo es nötig ist, geschützt werden. Dennoch darf diese Anerkennung der Rolle der Frau in der Öffentlichkeit, ihre unersetzliche Funktion innerhalb der Familie nicht schmälern. Hier ist ihr Beitrag für das Gute und den gesellschaftlichen Fortschritt von unschätzbarem Wert, auch wenn dieser oft kaum beachtet wird“.

Weiter rief der Papst dazu auf, „sich der effektiven Benachteiligung bewusst zu werden, unter der viele Frauen gelitten haben und immer noch leiden. Dabei muss auch der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Haltung der Männer, ihr Mangel an Einfühlungsvermögen und Verantwortung Gründe dafür sein können.“

Wie bereits Johannes Paul II. betont habe, sei die Frau im göttlichen Plan diejenige, „in der die Liebe, die auf der Welt hervorgebracht wird, Wurzeln schlägt“. Diese Fähigkeit werde zu unserer Zeit besonders gebraucht, so der Papst.

„Wer verspürt heutzutage nicht die Notwendigkeit, den „Herzensangelegenheiten“ mehr Raum zuzugestehen? In einer Welt, die wie die heutige von der Technik dominiert wird, spürt man die Notwendigkeit der komplementären Rolle der Frau mehr denn je, damit der Mensch leben kann, ohne sich vollkommen zu entwürdigen. Man denke nur an die Länder, wo die Armut überwiegt, in den vom Krieg zerstörten Regionen und in vielen tragischen Situationen, die Menschen zu Flucht und Migration zwingen. Es sind fast immer die Frauen, welche die Menschenwürde intakt halten. Sie verteidigen die Familie und bewahren die religiösen und kulturellen Werte.“

Dass damit nicht gemeint ist, dass Familienarbeit reine Frauensache sei, machte Benedikt in seinem abschließenden Appell an die Männer klar:

„Die mütterliche Präsenz innerhalb der Familie ist wichtig für die Stabilität und für das Wachstum, dieser Kernzelle unserer Gesellschaft. Sie sollte daher mit Anerkennung bedacht, gelobt und gefördert werden. Aus demselben Grund muss die Gesellschaft auch die Väter und Ehemänner dazu aufrufen, Verantwortung innerhalb der Familie zu übernehmen.“

 
(rv 22.03.2009 ad)








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