2009-03-14 15:46:58

Tibet: 50 Jahre nach dem Aufstand


RealAudioMP3 Vor einem Jahr kam es in Tibet zu blutigen Unruhen zwischen buddhistischen Mönchen und chinesischen Sicherheitskräften. Papst Benedikt XVI. hatte damals zum Weg des Dialogs und der Toleranz aufgerufen. Der Appell des Papstes sei heute – ein Jahr nach den Unruhen und 50 Jahre nach dem Tibet-Aufstand – nach wie vor aktuell. Das sagte der Missionar und Asien-Experte Pater Giancarlo Politi im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Ich glaube, der Appell des Papstes hat nach wie vor Gültigkeit. Frieden kann in Tibet jedoch nur entstehen, wenn man einen gemeinsamen Ausgangspunkt hat und – wenn nötig – auch Eingeständnisse macht.“

Die Folgen des Einmarschs der chinesischen Regierung in Tibet 1950 seien auch heute noch unter der tibetischen Bevölkerung spürbar. Dazu Politi:
 
„Was unter den Trümmern zurückbleibt, ist der Groll der Tibeter gegen eine Regierung, die ihnen fremd und weit weg ist. Die Besetzung vor 50 Jahren hat Konsequenzen in der Gegenwart. Sie hat vor allem zur Einschränkung der Religionsfreiheit geführt, die für die Tibeter fundamental ist. Sie hat zur Unterdrückung einer Kultur, einer Art der Wahrnehmung und Lebensführung geführt und erstickt jede Initiative von Menschen, die in Freiheit leben wollen.“

Tibets Forderungen nach Autonomie richteten sich nicht gegen die chinesische Regierung, meint Politi:

„Der Dalai Lama hat schon oft betont, dass Tibet die chinesische Regierung anerkennt. Tibet will nur Autonomie. Autonomie ist nicht Unabhängigkeit. Autonomie bedeutet zumindest die Region selbst zu verwalten, ebenso die Kultur und alle Aspekte der eigenen Religion. Das will aber offenbar niemand akzeptieren.“


(rv 13.3.2009 pr)









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