Vatikan: „Aufmerksamkeit auf ganzen afrikanischen Kontinent richten“
In einer Woche bricht
Benedikt XVI. auf nach Afrika. Es ist die 18. Reise eines Papstes auf den afrikanischen
Kontinent. Der deutsche Papst selbst besuchte als Kardinal die kongolesische Hauptstadt
Kinshasa, seine 11. internationale Pastoralreise als Kirchenoberhaupt führt ihn jetzt
nach Kamerun und Angola.
Andere Kontinente habe der Papst bereits bereist,
Afrika sei jetzt an der Reihe, erklärte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an
diesem Dienstag vor Journalisten. „Für Oktober ist außerdem die Sondersynode
für Afrika angesetzt. Die Reise steht also in enger Verbindung mit der Synode und
will die Aufmerksamkeit der ganzen Kirche auf diesen Kontinent richten.“
„Die
Kirche im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“ ist das Thema der Pastoralreise
und der Afrikasynode gleichermaßen. In Kameruns Hauptstadt Yaoundé wird Benedikt XVI.
stellvertretend an 42 Bischöfe des Kontinents das Arbeitspapier für die Sondersynode
im Oktober übergeben. Johannes Paul II. überreichte an gleicher Stelle vor 14 Jahren
das Abschlussdokument der ersten Afrika-Synode.
Die Reiseziele Kamerun und
Angola ermöglichen dem Papst eine besonders exemplarische Visite des afrikanischen
Kontinents: Er besucht die nördliche und südliche Hemisphäre. In den beiden Ländern
werden außerdem die drei wichtigsten Sprachen Afrikas gesprochen, Englisch, Französisch,
sogar noch etwas Deutsch in Kamerun, Portugiesisch in Angola.
Angola war das
erste Missionsland südlich der Sahara. Der Papst wolle dort die Christen stärken,
und zum Frieden aufrufen, so Lombardi. Die kriegsgeplagte Geschichte Angolas ist für
die Planer der Papstreise beispielhaft für den Kontinent. „Das Land hat 27 Jahre
Bürgerkrieg hinter sich und ist auf dem Weg zur Aussöhnung. Doch Angola steht jetzt
vor dem Wiederaufbau. Eine Botschaft im Zeichen des Synodenthemas Frieden und Versöhnung
ist für dieses Land also wichtig, das versucht, nach den schlimmen Zeiten neu anzufangen.“
Erstmals
besucht Benedikt XVI. im Laufe einer Pastoralreise zwei Länder. Die vatikanischen
Tourenplaner legten Wert darauf, dass sich die Programmpunkte nicht wiederholen. In
Kamerun liegt der Schwerpunkt auf den kirchlichen Themen und der Begegnung mit den
Bischöfen. Benedikt wird außerdem ein Krankenzentrum besuchen.
Erster und
international bedeutender Programmpunkt in Angolas Hauptstadt Luanda ist der Besuch
beim Präsidenten, verbunden mit einer politischen Rede des Papstes. Lombardi: „Das
ist der Ort für die Ansprache des Papstes über Afrika, die sich sowohl an die Kirche
als auch an den Kontinent richtet und international ausgerichtet ist.“
Benedikt
XVI. will in Angola mit dem Volk und seinen Problemen und Sehnsüchten in Kontakt kommen:
In einem der neuen Fußballstadien Afrikas begegnet der Papst den Jugendlichen. Vor
der Abreise am 22. März trifft er – erstmals im Programm bei einer Papstreise – katholische
Frauenbewegungen, auf eigenen Wunsch einer Pfarrei in einem der ärmsten Stadtteile
Luandas.