Die Laien sollten sich trotz der Irritationen um die Piusbruderschaft nicht von der
eigentlichen Aufgabe der Kirche abbringen lassen. Das fordert der Vorsitzende des
Diözesanrats im Erzbistum München und Freising, Alois Baumgartner. „Unser Text heißt:
Wie können wir, unseren Glauben glaubhaft weitergeben und für Christus unter den Bedingungen
der gegenwärtigen Gesellschaft Zeugnis ablegen? Das ist das Zentrum unserer Bemühungen.
Das andere sind Fußnoten“, so Baumgartner. Er warnte vor einem Richtungswechsel der
Kirche: „Ein Prozess der Distanzierung vom Konzil würde uns nahezu alles unter den
Füßen wegziehen, was uns als engagierten Katholiken wichtig geworden ist.“ Auch der
Münchener Erzbischof Reinhard Marx rief bei der Vollversammlung des Diözesanrates
dazu auf, die Inhalte des Konzils neu ins Bewusstsein der Gläubigen zu bringen. Das
Zweite Vatikanum habe zu keinem Zeitpunkt zur Disposition gestanden, es bleibe „selbstverständlich
Grundlage unseres Bemühens“. Marx bedauerte erneut die Unsicherheit der vergangenen
Wochen über den Kurs der Kirche. „Ich habe sehr gelitten in der letzten Zeit“, bekannte
der Erzbischof.